Airbagsysteme

  • Hi Leute,


    ich würde gern mal wieder das Thema Airbag aufleben lassen. In einem anderen Thread ging es bereits auch um das Thema. Dort allerdings mehr um Jacken mit integrierten Systemen. Der letzte Eintrag dort ist von 2011. Seitdem hat sich etwas getan.


    Dazu gekommen bin ich, da ich von dem schweren Unfall des bekannten YouTube Bikers Schaaf mitbekommen habe und letztlich auch die ein oder andere Geschichte aus dem Forum lesen musste, die einem jeden von uns aufzeigt, dass wir eines der schönsten Hobbies ausüben, wenn auch immer mit einem schalen Beigeschmack. Neben Fußgängern und Radfahrern gehören wir einfach zu den schwächeren Verkehrsteilnehmern.
    Jeder von uns hat Situation erlebt, die mit "Puh... Glück gehabt!" zusammengefasst werden können. Schutzkleidung, sei es Leder oder Textil, ist für uns obligatorisch geworden. Heute sind wir besser ausgestattet denn je. Ein Stück "Freiheit" aufgeben zu Gunsten von Sicherheit. Es ist immer ein Kompromiss. Das merke ich besonders beim Ankleiden. Kurz zum Bäcker oder eine ausgedehnte Tour ... immer in voller Montur.
    Ähnlich, wie beim Automobil, verbessern sich die Sicherheitssystems am Motorrad kontinuierlich. Wenn auch mit Verzögerung. Zu groß ist auch die Angst in der Szene, dass uns neue Vorschriften erwarten, hin zum autonomen Fahren. :thumbdown:


    Doch auch die passive Sicherheit ist Thema, die sich rapide entwickelt. Getrieben durch den Rennsport.
    Denn zurück zum Thema. Was sind also die Vorteile von einem Airbag und wo steht die Technik?
    Nach meiner aktuellen Recherche gibt es zurzeit 2 Grundsysteme, die ihre Daseinsberechtigung haben:


    Systeme mit Reißleine und Systeme mit integrierter Auslösung durch bestimmte sensorgestütze Algorithmen.
    Hersteller sind Dainese, Alpinestar, Helite, ...


    Für mich ist die beste Lösung, die von Dainese oder Alpinestar, die ich persönlich allerdings zu teuer (ab 1500€) und für nicht ausgereift genug halte. Außerdem können deren Westen nur in die eigenen Jacken integriert werden.


    Das ganze nennt sich bei Dainese D-Air und gibt es integriert in Leder oder Textil.
    Die Elektronik erfordert es, dass die Jacke nach ner Tour an eine Stromquelle angesteckt werden muss. Ein auslösen des Airbags erfordert eine Überprüfung des Herstellers. Nach 5 Jahren ist egal ob benutzt oder nicht, denn ein Service ist dann fällig.
    Dainese D-Air


    Ganz analog dazu verhält es sich mit der Lösung des Alpinestar Tech Air. Wartungsintervalle und die zu ladende Lösung sind auch hier neben dem Preis die großen Nachteile.
    Alpinestar Tech-Air
    Der große Vorteil dieser beiden Systeme ist die schnelle Auslösezeit, denn die Sensoren sind schneller als die Lösung mit Reißleine, die erst unter Zug auslösen kann.


    Die rein mechanische Lösung von z.B. Helite ist wartungsunanfällig und verglichen mit den Sensorlösungen zu einem guten Preisleistungsverhältnis zu bekommen. Die Weste kann auch einfach so verwendet werden, ohne dass eine spezielle Jacke nötig wäre. Drüber ziehen und fertig. Alle 10 Jahre CO2 Kartusche austauschen. That's it. Von den Westen gibt es 2 Lösungen für die Straße: Die Airnest und die Turtle (eine 3. Lösung für die Renne gibt es auch).
    Helite Turtle Airbagweste
    Die Länge der Reißleine ist natürlich hier ganz entscheidend. Stellt man die Leine zu weit, dann kann die Auslösung zu spät erfolgen und ist die Leine zu kurz, dann gibt es Einschränkungen in der Beweglichkeit. Mit einem Zuggewicht von 35kg sollte ein fehlerhaftes Auslösen eigentlich kein Thema sein. Eine neue Kartusche kostet ansonsten immerhin nur 22€ und die Weste ist direkt wieder einsatzbereit.


    Was haltet ihr von den Lösungen? Hat jemand bereits Erfahrungen? Besitzt jemand solche Systeme?

  • besitzen nicht, aber einige von meinen spezeln schwören auf die helite. die machen sich aber auch immer mal auf der renne lang.

  • besitzen tue ich nichts von alledem und hab auch keinerlei Erfahrung damit.


    Ich denke mal, für die meisten Biker kommt nur die Variante zum drüberziehen in Betracht. Zumindest bei mir ist es so, dass unter meine Lederkombijacke nur noch der Rückenprotektor rein passt samt Shirt und dann ist der Platz ausgeschöpft. Nächtes Jahr wollte ich mir noch einen Textilkombi kaufen und dann müsste ich auf einen dementsprechenden zurückgreifen, von Alpinestars oder Dainese. Jeder von uns, der seine "Schutzkleidung" schon komplett zu Hause liegen hat, wird diese sicherlich nicht "entsorgen"; weil die Airbagssysteme nur in deren Schutzkleidung reinpassen, also bleibt nur die Airbagweste zu kaufen.


    Und genau hier sehe ich das "Problem", da die Westen ja nicht so individuell sind und auf viele Fahrer passen müssen, können die evtl. weniger Schutz bieten, da diese ja nur drüber gezogen wird und auch mal verrutschen kann, wenn diese nicht 100% anpegasst ist. Ich war mal mit jemandem unterwegs der hatte so eine Airbagweste und dieser erzählte mir, dass man sich erstmal dran gewöhnen muss, bei jedem mal absteigen zum tanken usw. erstmal die "Reißleine" loszuhacken, bevor man irgendwo hingeht, sonst löst die Weste dann doch aus. Er hat es auch schon geschafft, daß die Weste ausgelöst hat, da er samt Moped im Stand mal umgefallen ist und auf dem sandigen Untergrund war die Maschine halt dann einfach nicht mehr zu halten. An diesem Tag hatte er auf der Tour die Lacher auf seiner Seite.


    Bis ich mich an die Weste und das aushacken gewöhnt hätte, würde ich diese bestimmt mindestens 1x ausgelöst haben, weil ich beim Absteigen die Leine vergessen hab und ich denke, wenn ich mal eben nur zum tanken (sind ja grad mal 1500m) fahre, wäre ich bestimmt zu "bequem" die Weste auch noch anzuziehen. Bei Dainese sehe ich auch ein Problem beim aufladen mit Strom. Wie oft muss das System geladen werden und wie lange wie die Ladung gespeichert. Wenn ich jetzt zwei Wochen nicht gefahren bin, muss ich die Jacke dann immer "auf Vorrat" laden oder wie. Was mache ich, wenn ich 6 Monate gar nicht fahre, weil Winter und keine Saison zum Motorradfahren.


    Wie lagere ich die Jacken ansich und wo muss ich die Jacke mit der CO2-Kartusche aufbewahren?
    Bei mir liegen die Bikerklamotten unter dem Bett in einem Bettkasten (Lade zum rausziehen) und da stell ich mir grad vor, wenn das Schutzsystem doch mal unbeabsichtigt mitten in der Nacht auslöst, katapultierts mich dann hoch und hänge kurzzeitig an der Zimmerdecke. :D:D

  • und da stell ich mir grad vor, wenn das Schutzsystem doch mal unbeabsichtigt mitten in der Nacht auslöst, katapultierts mich dann hoch und hänge kurzzeitig an der Zimmerdecke.


    Sowas umfunktioniert wäre ein optimaler Wecker. Man muss ja nicht gleich an der Decke hängen :crazy:
    Sorry :sot: aber ich musste so schmunzeln beim Gedanken :rolleyes:

  • Ich denke, die nächsten Jahre werden noch weitere Systeme folgen.
    Evtl. mit Gyro Sensoren, die dann ermitteln ob wirklich ein Abflug vorliegt.
    Wäre ja mal was wenn der Preis dann irgendwann stimmt.
    VG
    Stefan

  • Hallo zusammen!


    Ich fahre seit dieser Saison mit einer quietschgelben Helite Airbagweste. Die Reißleine habe ich extra kurz zwischen Tank und Sitzbank an einer Querstrebe eingestellt bzw. montiert. Beim Fahren behindert mich die Weste nicht in geringster Weise. Die Weste flattert nicht und die Bewegungsfreiheit ist nicht eingeschränkt. Die Atmungsaktivität ist ausreichend und selbst bei knapp 30 Grad Celsius lässt es sich noch gut aushalten. Die Weste gibt es bei rennleder.de und auch bei vielen anderen Händlern auch in rot, schwarz, blau und weiteren Farben.


    Ende Juni hatte ich meinen ersten Sturz. Die Weste hatte ich zu diesem Zeitpunkt auch getragen. Details hierzu kann ich jedoch aktuell keine liefern, da diese Sache noch einem Rechtsstreit unterliegt. Sobald dieser beendet ist, werde ich nochmals darauf zurückkommen und euch Details berichten.


    Dennoch kann ich das Tragen einer solchen Airbagweste uneingeschränkt empfehlen. Sie funktioniert zuverlässig, ist robust und sofort wieder einsatzbereit. In Kombination mit der SOS Biker app, jährlichen Sicherheitstrainigs und einem klaren Verstand fühle ich mich auf dem Mopped recht sicher.


    BG
    Frank

  • Ach so, eins noch. Beim "normalen" Absteigen löst die Airbagweste auf gar keinen Fall aus. Solche Stories sind Bullshit. In der Anfangsphase habe ich beim Absteigen immer wieder vergessen mich abzukoppeln. Die Reißleine war dann immer gespannt, aber der Airbag hat nicht ausgelöst. Da ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Und bei meinem Sturz hat sie zuverlässig ausgelöst. Hier braucht man also überhaupt keine Bedenken zu haben.


    Ich möchte auch nochmal auf das Thema Auslösezeit zurückkommen. In dem vom ADAC publizierten Testvideo der Helite Airbagweste ist deutlich zu sehen, dass die Reißleine am seitlichen Rahmen montiert und sehr lang eingestellt ist. Dass hier der Airbag beim Erstkontakt mit einem anderen Kraftfahrzeug noch nicht vollständig entfaltet bzw. aufgeblasen ist, ist dann natürlich selbsterklärend. Für mich fragwürdig ist weiterhin, warum Helite offensichtlich diesen Test nicht begleitet und bei der Installation der Reißleine regulierend eingegriffen hat. Auch eine Wiederholung des Tests, trotz sicherlich nicht unerheblicher Kosten, wäre für die Reputation von Helite nicht schädlich gewesen.


    Die schwersten und oftmals tödlichen Verletzungen entstehen u.a. im Bereich des Brustkorbes und des Halswirbelbereiches. Diese Bereiche werden von normaler Schutzkleidung vernachlässigt. Airbagwesten schützen diese Bereiche wirkungsvoll. Aber man sollte sich natürlich auch bewusst sein, dass ab einer gewissen Aufprallgeschwindigkeit bzw. Restenergie beim Aufprall auch diese Schutzsysteme an ihre Grenzen kommen ...


    Ein passives Sicherheitssystem ist nur dann sinnvoll, wenn es absolut zuverlässig und in der Bedienung fehlerfrei und einfach und selbsterklärend zu bedienen ist. Das spricht eindeutig für das System von Helite. Wer das Helite-System nicht bedienen kann, der/die sollte besser auch nicht Motorrad fahren ...


    ADAC Test - Motorrad Schutzsysteme


    Kaufberatung Airbag-Systeme für Motorradfahrer - Motorradbekleidung | MOTORRADonline.de

  • Da ist es wieder! Das Hacken! :D
    Das Wort Haken ist irgendwie zu schwer....


    Aber mal zur Sache:
    Eine etwaige Umgewöhnung oder versehentliches Auslösen sollte einem dei Sicherheit wert sein. Und auch wenn beim Umfaller auf der Tour die Lacher zu vernehmen waren. Am Ende lacht niemand, wenn man im Ernstfall ggf. davon profitiert.



    Die Helite-Weste ist in sachen Preis/Leistung auch für mich das Produkt der Wahl. Leider bin ich zu fett.... bzw. die Westen gab es letztes Jahr nur für Normalgebaute.

  • Danke Frank,


    für das Teilen deiner Erfahrung zur Weste. Ich bin gespannt darauf, wenn du über die unvollständigen Passagen posten kannst. Ansonsten wünsch ich dir viel Erfolg beim Rechtsstreit.


    Die Themen, die du angesprochen hast, sind genau die Dinge, die sich mir beim näheren Befassen besonders gestellt haben. Auslösezeit, Absteigen, was wird geschützt. Also, was bekomme ich für den Preis? Lohnt es sich oder lieber warten? Alles einwandfrei beantwortet. Sogar so sehr, dass ich von: "Ich berichte mal, was sich an der Front tut" ... zu "Ich werde mir so ein Sicherheitsplus gönnen".


    Die Sensor gestützte Technik von Dainese und Alpinestar wird dagegen immer ihren (höheren) Preis haben. Redundanz und sichere Technik kosten, je mehr davon verbaut wird. Das mechanische System von Helite liegt da bei Preis-Leistung im Vorteil, insofern die Leine kurz gehalten wird. Und es gibt doch nichts besseres, als sich von seinem Moped ausführen zu lassen. Ein Hund geht ja schließlich mit seinem Herrchen spazieren und nicht umgekehrt! :P


    Ich hab mich dazu entschieden der Weste Helite Turtle (neueste Generation) eine Chance zu geben und werde dann ebenfalls von meinen Erfahrungen berichten. Größe XL. L würde sicher reichen, doch meine Körpergröße wieder. Ihr wisst ja :rolleyes: . Bin gespannt, wie es passt. Zum Glück habe ich demnächst Geburtstag und ich kann mir die Weste hoffentlich größtenteils schenken lassen. Meine Entscheidung auch deshalb, weil ich die Weste über mein Leder, als auch mein Textil ziehen kann.
    Der Händler kam mir immerhin ganz gut entgegen (anstatt 550€ "nur" 450€). Es ist schwarz geworden. Neon wär mir too much und schmutzanfällig. Dazu hab ich mir ne Ersatzpatrone bestellt. Denn wenn sie mal aus Versehen auslöst, dann bin ich wahrscheinlich nicht daheim und kann sie mit ein paar wenigen Handgriffen wieder gangbar machen. Für 22€ und nicht für 200€ inklusive Wochen ohne Weste bei z.B. Dainese.


    @ Christoph: Die Lagerung im Bettkasten. Die Jacke löst aus. Das hätte was. "Schatz... was soll das? Musste das sein? Bissi zu viel Musik im Handkäs?" :D Nimm die Kartusche und schraub sie raus, wenn dir dann wohler ist. Also ganz ehrlich. Hätte auch mit Patrone keine Bedenken sie unter dem Bett zu lagern. "Thug life" eben. :thumbup:


    Grüße...Thomas

    708641.png --- Information: Der Kurs "Umgehen lernen mit Enttäuschungen" findet heute nicht statt!

    Einmal editiert, zuletzt von thorax ()

  • Was die Größe angeht: Ich habe mich bei 97kg auf 183cm für die Größe L entschieden. Die Westen fallen recht groß aus. Zwischen Weste und Brust/Bauch solltest Du deine beiden Fäuste platzieren können, dann sitzt sie nicht zu stramm, aber auch nicht zu locker.

  • Ich denke, die nächsten Jahre werden noch weitere Systeme folgen.
    Evtl. mit Gyro Sensoren, die dann ermitteln ob wirklich ein Abflug vorliegt.
    Wäre ja mal was wenn der Preis dann irgendwann stimmt.


    Glaube ich eher nicht, dass sich da noch viel bewegt. Weder am Preis, noch an der (Basis-)Technik. Die angesprochenen Airbagsysteme sind ab 2018 im Rennsport vorgeschrieben. Natürlich in Rennstreckenausführung. Man stürzt dort eben anders.
    Ganz ähnliche Systeme kommen für die Straße zum Einsatz, wie ja bereits in den Links geteilt. Nur eben mit abgeänderten Algorithmen und anders geformten Airbags, die auf die öffentliche Straßennutzung abgestimmt sind.
    Die bestehenden Systeme mögen sich verbessern, doch an der Basis ändert sich nichts mehr. Die haben da bereits zig Millionen rein gesteckt und bringen seit kurzem Kollektionen von Klamotten mit integrierter Technik auf den Markt. BMW hat Jacken mit dem System von Alpinestar Link usw. Nur um ein Beispiel zu nennen.


    Die Sensoren sind doch bereits alle da, die man braucht. 3x Beschleunigungssensore, 3x Gyrosensoren und ein GPS-System. Was will man mehr Link?


    Jetzt dem Ganzen noch beibringen, was ein Unfall ist und fertig. Trickreich an dieser Stelle ist das neudeutsch Embedded System, dass jeder Hersteller der sensorgestützten Airbagsystem um diese Bauteile herum entwickelt. Ein Kleincomputer, der lediglich dazu dient die Funktion des Airbags bereitzustellen in Interaktion mit den Sensoren. Dort gibt es meiner Meinung nach Potential zur Verbesserung.
    Vielleicht könnte mein Handy die Unfalldetektion a la Biker SOS übernehmen und nur der Auslöser sitzt im Airbag? Das würde die Kosten wirklich senken können.


    Was die Größe angeht: Ich habe mich bei 97kg auf 183cm für die Größe L entschieden. Die Westen fallen recht groß aus.


    Tja, morgen kann ich mehr berichten, dann werde ich sie in den Händen halten. Bei 203cm ist die L einfach zu kurz. Daher XL. Bin gespannt, ob ich meinen Rückenprotektor drunter anlassen muss, um auf den Umfang zu kommen. :pinch:

  • Danke Frank,
    @ Christoph: Die Lagerung im Bettkasten. Die Jacke löst aus. Das hätte was. "Schatz... was soll das? Musste das sein? Bissi zu viel Musik im Handkäs?" :D Nimm die Kartusche und schraub sie raus, wenn dir dann wohler ist. Also ganz ehrlich. Hätte auch mit Patrone keine Bedenken sie unter dem Bett zu lagern. "Thug life" eben. :thumbup:


    Grüße...Thomas


    Ich würde mir die schon einfach in den Bettkasten schmeißen und gut ist; aber bei Deutschland weiß man nie, wie die Vorschriften so sind; denn immerhin ist ja ein "Treibsatz" ;):D drin und der darf vielleicht nicht überall einfach so gelagert werden.


    Auf Deinen Bericht bin ich schon gespannt, wie die Helite Turtle-Weste so ist und auf den ersten Eindruck.


    Zulegen würde ich mir auch gerne eine, aber EUR 450/550, hab ich halt mal eben auch so nicht übrig; auch wenn am "Selbstschutz" nicht gespart werden sollte; nur Schulden machen mag ich halt auch nicht.

  • Hallo zusammen!


    Ich möchte nochmals auf dieses Thema zurückkommen.


    Ende Juni (in meiner ersten Saison als Motorradfahrer) hatte ich mit meiner XJ6 einen Rutscher auf Baustellensplit. Offziell war bis 30.06. eine Baustelle eingerichtet. Am 28.06., am Tag des Unfalls, gab es keine Warnhinweisschilder auf Split oder einen Baustellenbereich. Die Baustelle selbst war komplett rückgebaut. Beim Linksabbiegen war nicht ersichtlich, dass noch eine große Menge an Rollsplit flächig auf der Straße verteilt war. Das Wegrutschen des Moppeds bei selbst geringer Abbiegegeschwindigkeit war nicht zu vermeiden. Danks meines Fachanwalts wurde der Sachschaden, das Schadensgutachten und das Schmerzensgeld vollumfänglich durch die Haftpflichtversicherung der gegnerischen Partei reguliert. Eine Klage war nicht notwendig. Meine XJ6 sieht wieder aus wie neu. Rahmen oder Fahrwerk haben nichts abbekommen.


    Nun zum Airbag. Dieser hat zuverlässig und schnell ausgelöst. Dennoch habe ich mir eine schmerzhafte Rippenprellung zugezogen, da ich mir beim Fallen auf die linke Seite den Ellbogen in die Rippen gestoßen habe. In diesem Bereich ist der Airbag großflächig offen. Der seitliche Bereich der Rippen ist also nicht durch den Airbag geschützt. Das ist aber auch nachvollziehbar, da sonst die Bewegungsfreiheit nicht gewährleistet wäre.


    Wenn der Airbag ausgelöst hat, wird der Oberkörper stark komprimiert und versteift. Ein unangenehmes, aber sicheres Gefühl. Das Gas entweicht nur langsam. Nach dem Sturz habe ich sofort die Weste geöffnet, um den Druck auf den Oberkörper zu lösen. Die Weste selbst hat keinen Schaden genommen und ist mit einer neuen Kapsel sofort wieder einsatzbereit gewesen. Man sollte nicht glauben, dass der Airbag ein weiches Luftpolster ist. Er wird bretthart, um so die Aufprallenergie großflächig verteilen zu können.


    Ich werde auch weiterhin diese Airbagweste von Helite einsetzen, und kann sie uneingeschränkt weiterempfehlen. Lasst Euch eine Weste zu Weihnachten schenken. Es gibt sie auch noch in vielen anderen Farben z.B. bei Rennleder.de | LEDERWERKSTATT FÜR MOTORRADKOMBIS.


    Frohe Weihnachten und einen “guten” Rutsch ins Neue Jahr.

  • ich freu mich für dich, daß du deinen Schaden bezahlt bekommen hast. Böse, wenn da kein Warnhinweisschild steht.
    Allerdings frage ich mich, warum du nicht siehst, daß die ganze Straße voller Split liegt? Dei Straße lesen ist doch die erste Pflicht bei m Motorradfahren.
    Bei solchen Ausrutschern bei geringer Geschwindigkeit würde ich so eine Airbagjacke eher als hinderlich empfinden, da geht es doch eher darum, möglichst geschickt vom Moped abzusteigen, und dazu brauch ich keinen schlagartig versteiften Oberkörper, sondern vollständiges Körpergefühl und Bewegungsfreiheit.
    Sorry für das Urteil eines alten Hasen, der schon ein paarmal abgestiegen ist, ohne sich zu verletzen.

  • Hallo, alter Hase! :-)


    Vielen Dank für Deine Rückmeldung.


    Anhand der beigefügten Bilder möchte ich Dir den Straßenverlauf darstellen. Als langjähriger Radrennfahrer weiß ich ganz genau, wie ich die Straße zu “lesen” habe. :-)


    Ja, ich bin Anfänger und habe erst im vergangenen Jahr meinen A-Führerschein gemacht. Dennoch kann ich von mir behaupten, bis zu meinem Unfall innerhalb von drei Monaten zwei Sicherheitsseminare belegt, und 3,5tkm zurückgelegt zu haben. Das kann sich doch sehen lassen, oder? ;-)


    Nochmal zum Airbag und deinem Einwand des Nutzens bei geringen Geschwindigkeiten. Ich kann mir vor Fahrtantritt leider nicht aussuchen, ob ich bei geringer Geschwindigkeit stürze, oder einem PKW in die Seite fahre. Bei diesem Sturz war er aber tatsächlich nicht notwendig.


    Ich hoffe sehr, dass ich auch bald ein “alter Hase” werde, um zukünftig besser die Straße lesen zu können.


  • Ich werde auch weiterhin diese Airbagweste von Helite einsetzen, und kann sie uneingeschränkt weiterempfehlen. Lasst Euch eine Weste zu Weihnachten schenken. Es gibt sie auch noch in vielen anderen Farben z.B. bei Rennleder.de | LEDERWERKSTATT FÜR MOTORRADKOMBIS.


    Gut dass alles so glimpflich abgegangen ist und Du auch den Schaden bezahlt bekommst - freu mich hier doppelt für Dich.


    Danke auch für die Infos zu der Airbagweste. Hast Du eine mit "Nest" für den Höcker des Lederkombis gekauft oder ohne?


    Für mich stellt das "Nest" für den Höcker des Lederkombis eine "Schwierigkeit" dar, wenn man sich wirkliche eine kaufen will. Ich hab nämlich einen Lederkombi mit Höcker und noch zusätzlich eine GoreTex-Kombi für kühlere Tage ohne Höcker - somit bräuchte ich wohl 2 Airbagwesten???

  • Danke für den Bericht und gute Besserung für deine Rippenprellung. So was ist verdammt schmerzhaft, hatte ich nach meinem Abflug vom Mopde auch - ohne Airbag.
    Ist auch interessant für uns mal einen Erfahrungsbericht zu lesen, glücklicherweise von einem eher harmlosen Ausrutscher mit Happy End :clap:

  • die dunklen spuren, die aus der Abzweigung rausführen, sollten dich eigenltich warnen, daß da irgendwas mit dem belag nicht stimmt. ich hab´s mal rot umrandet. mir würde das genügen, damit ich gewarnt bin.


    bitte nicht als Kritik verstehen, sondern als hinweis, um sowas in zukuft zu vermeiden. die durnklen spuren zeigen doch, daß da split rausgefahren wurde.

  • bitte nicht als Kritik verstehen, sondern als hinweis, um sowas in zukuft zu vermeiden. die durnklen spuren zeigen doch, daß da split rausgefahren wurde.

    Und genau deshalb möchte ich so schnell wie möglich ein alter Hase werden.