Hi Leute,
ich würde gern mal wieder das Thema Airbag aufleben lassen. In einem anderen Thread ging es bereits auch um das Thema. Dort allerdings mehr um Jacken mit integrierten Systemen. Der letzte Eintrag dort ist von 2011. Seitdem hat sich etwas getan.
Dazu gekommen bin ich, da ich von dem schweren Unfall des bekannten YouTube Bikers Schaaf mitbekommen habe und letztlich auch die ein oder andere Geschichte aus dem Forum lesen musste, die einem jeden von uns aufzeigt, dass wir eines der schönsten Hobbies ausüben, wenn auch immer mit einem schalen Beigeschmack. Neben Fußgängern und Radfahrern gehören wir einfach zu den schwächeren Verkehrsteilnehmern.
Jeder von uns hat Situation erlebt, die mit "Puh... Glück gehabt!" zusammengefasst werden können. Schutzkleidung, sei es Leder oder Textil, ist für uns obligatorisch geworden. Heute sind wir besser ausgestattet denn je. Ein Stück "Freiheit" aufgeben zu Gunsten von Sicherheit. Es ist immer ein Kompromiss. Das merke ich besonders beim Ankleiden. Kurz zum Bäcker oder eine ausgedehnte Tour ... immer in voller Montur.
Ähnlich, wie beim Automobil, verbessern sich die Sicherheitssystems am Motorrad kontinuierlich. Wenn auch mit Verzögerung. Zu groß ist auch die Angst in der Szene, dass uns neue Vorschriften erwarten, hin zum autonomen Fahren.
Doch auch die passive Sicherheit ist Thema, die sich rapide entwickelt. Getrieben durch den Rennsport.
Denn zurück zum Thema. Was sind also die Vorteile von einem Airbag und wo steht die Technik?
Nach meiner aktuellen Recherche gibt es zurzeit 2 Grundsysteme, die ihre Daseinsberechtigung haben:
Systeme mit Reißleine und Systeme mit integrierter Auslösung durch bestimmte sensorgestütze Algorithmen.
Hersteller sind Dainese, Alpinestar, Helite, ...
Für mich ist die beste Lösung, die von Dainese oder Alpinestar, die ich persönlich allerdings zu teuer (ab 1500€) und für nicht ausgereift genug halte. Außerdem können deren Westen nur in die eigenen Jacken integriert werden.
Das ganze nennt sich bei Dainese D-Air und gibt es integriert in Leder oder Textil.
Die Elektronik erfordert es, dass die Jacke nach ner Tour an eine Stromquelle angesteckt werden muss. Ein auslösen des Airbags erfordert eine Überprüfung des Herstellers. Nach 5 Jahren ist egal ob benutzt oder nicht, denn ein Service ist dann fällig.
Dainese D-Air
Ganz analog dazu verhält es sich mit der Lösung des Alpinestar Tech Air. Wartungsintervalle und die zu ladende Lösung sind auch hier neben dem Preis die großen Nachteile.
Alpinestar Tech-Air
Der große Vorteil dieser beiden Systeme ist die schnelle Auslösezeit, denn die Sensoren sind schneller als die Lösung mit Reißleine, die erst unter Zug auslösen kann.
Die rein mechanische Lösung von z.B. Helite ist wartungsunanfällig und verglichen mit den Sensorlösungen zu einem guten Preisleistungsverhältnis zu bekommen. Die Weste kann auch einfach so verwendet werden, ohne dass eine spezielle Jacke nötig wäre. Drüber ziehen und fertig. Alle 10 Jahre CO2 Kartusche austauschen. That's it. Von den Westen gibt es 2 Lösungen für die Straße: Die Airnest und die Turtle (eine 3. Lösung für die Renne gibt es auch).
Helite Turtle Airbagweste
Die Länge der Reißleine ist natürlich hier ganz entscheidend. Stellt man die Leine zu weit, dann kann die Auslösung zu spät erfolgen und ist die Leine zu kurz, dann gibt es Einschränkungen in der Beweglichkeit. Mit einem Zuggewicht von 35kg sollte ein fehlerhaftes Auslösen eigentlich kein Thema sein. Eine neue Kartusche kostet ansonsten immerhin nur 22€ und die Weste ist direkt wieder einsatzbereit.
Was haltet ihr von den Lösungen? Hat jemand bereits Erfahrungen? Besitzt jemand solche Systeme?