Ich hab da mal was neues (Wiederaufbau einer DR 650 SP44)

  • Heute hab ich mich mal an die Bremsen gemacht. Vorne waren die Beläge ganz unten und einseitig abgenutzt. Also hab ich mir die Bremszange und Bremspumpe mal abgebaut und zum Zerlegen, reinigen und begutachten mit in den Keller genommen. Wenn man genau schaut kann man rechts unter dem Dreck schon die herausquellende Staubdichtung sehen.


    Der erste Verdacht hat sich dann auch bestätigt. Die Dichtungen sind für die Tonne. Nach 24 Jahren aber auch kein Wunder. Viel Wartung und Pflege hat die DR bisher augenscheinlich nicht bekommen. Die Bremsflüssigkeit stinkt übrigens zum Himmel, aber das bleibt euch ja zum Glück erspart :P Die Kolben und Zylinderwände sind aber nach dem Reinigen noch Top. Hab leider kein Bild der sauberen Kolben zur Hand.


    Die hintere Zange hab ich dann auch noch abgebaut. Auch hier sind die Dichtungen hinüber. Neuer Dichtungssatz für vorne und hinten ist schon bestellt.


    Der Ausgleichsbehälter der vorderen Bremspumpe wollte sich nicht so einfach öffnen lassen. Die Köpfe waren schon rund und nach dem Versuch mit der Schlagbohrmaschine war eine draußen und eine sah wie auf dem Bild aus. Aufgebohrt, Torxbit rein geschlagen und ging ohne Probleme auf. Es kann so einfach sein.


    Alle Teile sind nun gereinigt und warten auf ihre Ersatzteile.

  • Die neuen Reifen sind da und wurden auch direkt montiert. Künftig lasse ich es wieder beim Reifenhändler machen. Für die Arbeit sind 15 € gut angelegt ^^
    Das Profil ist doch etwas stärker ausgeprägt als bei der XJ6. Mal schauen ob es auch so viel länger hält wie es tiefer ist.
    Die neue Bremsscheibe vorne ist nun auch schon dran. Zum Glück gingen die Schrauben noch... bei 6 € pro Schraube :pillepalle:

  • sieht gut aus, was du da tust. so versifft haben meine bremsen noch nie ausgesehen, da hat sich der vorbesitzer aber wriklich nicht gekümmert. hast dir die dichtungen im hand- und fußbremszylinder angeschaut, da gibt es reparatursätze für kleines geld z.b. bei biketeile-servive. ebenso für die staubgummis der schwimmsättel, aber das kannst du sicher besser beurteilen.

  • hast dir die dichtungen im hand- und fußbremszylinder angeschaut


    Da hab ich auch einen Blick rein geworfen. Da im Ausgleichsbehälter ein komischer „Schlamm“ war wollte ich das Ding zum Reinigen sowieso zerlegen. Und wie du schon sagst, kostet ja nicht die Welt und nach knapp 25 Jahren kann man das auch mal austauschen. Wobei es eigentlich gar nicht so schlecht aussah :whistling:


    Die Bremszangen sind jetzt auch wieder mit neuen Gummis ausgestattet und sollten wieder einige Jahre tun. Künftig erhalten sie wohl auch etwas mehr Pflege als beim Vorbesitzer ^^ Vorne gab es noch neue Bremsbeläge


    Hab dann gestern auch direkt noch einen Blick in die Gabel geworfen. War eine ziemliche Brühe und sehr dünnflüssig. Aber was mich am meisten wundert ist, dass sehr viel [lexicon]Öl[/lexicon] gefehlt hat. Naja mit neuem [lexicon]Öl[/lexicon] und der richtigen Füllhöhe fühlt es sich jetzt auch wieder wie ein Stoßdämpfer an :thumbsup:

  • wenn sehr viel öl gefehlt hat, hatte das siffen aus den simmerringen möglicherweise schon aufgehört. wirst du aber bald merken. nichtsdestotrotz haben die gabelringe meiner freewind inzwischen über 226000 km gehalten, hab sie aber zwischendurch immer mal wieder mit einer 0,1mm ventillehre gesäubert. wenn ne kiste viel im gelände bewegt wird, muß man das gegebenenfalls häufiger machen. solange die dichtlippe nicht eingerissen ist oder das standrohr rostpickel oder steinschlagschäden aufweist, bekommt man die so wieder dicht. silikonspray hält sie geschmeidig. gabelöl ist übrigens von haus aus sehr dünnflüssig (meist SAE 10 oder 15).
    trotzdem, wenn du eh dabei bist, die kiste zukunftsfähig zu machen, sind neue gabelsimmerringe keine schlechte idee. du mußt die gabel dafür nicht zerlegen, nur ausbauen.
    wenn man den staubring abnimmt, siehst du die simmerringe im tauchrohr. sprengring entfernen und ein kleines loch ins metall des simmerringes bohren. jetzt ne blechschraube rein, und schon kannst du ihn mit einer zange zwischen tauch- und standrohr rausziehen. der neue kann von oben einfach mit einem breiten durchschlag reingeklopft werden.