Ich hab da mal was neues (Wiederaufbau einer DR 650 SP44)

  • Nach meiner Kawasaki Ninja bin ich nun bei einer wunderbaren [lexicon]XJ6 Diversion[/lexicon] F hängen geblieben. Traumhaft zum Fahren auf der Straße. Aber wenn man mal etwas abseits fahren will ist das nichts. Siehe das Bild, zusammen mit einer R6 über die Wiese :D


    So kam es wie es kommen musste. Etwas fürs Gelände musste her. Als Student sollte es natürlich auch nicht viel kosten und so stieß ich über eine gebrauchte DR 650 SP44. Nicht schön im Zustand und mit Baujahr 1992 auch nur ein Jahr jünger als ich selber.
    Von außen total herunter gekommen. Aber der Motor läuft bestens und der Rost hält sich noch in Grenzen. Also musste ich sie auch gleich mitnehme 8o Die Gute wird jetzt über den Winter gründlich durchgeschaut und alles Notwenige gemacht. Als begeisterter Hobbyschrauber das perfekte Winterprojekt. Nachfolgend noch ein paar Bilder die ich dann im Laufe der Zeit noch erweitern will, damit man den Projektvorschritt schön sehen kann.

  • Es geht doch nichts über ein ZweitMopped.
    HAbe mein "altes" Mopped auch behalten und wenn ich Glück habe, wird das irgendwann sogar mal eine Wertsteigerung erfahren :D , da es nur recht wenige davon gibt( wurde nur knapp 3 Jahre gebaut).
    Vg
    Stefan

  • Cool, sowas hatte ich auch schon vor - leider fehlt mir der Platz für n Zweitmotorrad :-( Und ich will meine teure Kombi dafür nich versauen, also fehlt auch Crossbekleidung und da wirds noch teuer xD
    Wünsche dir viel Spaß dann beim Schrauben und machen - halte uns ma aufm Laufenden, wie das voran geht!


    Papa wollte mir auch keinen Platz für ein 2. zusprechen. Opa dagegen schon und der ist Feuer und Flamme und hat bei sich extra Platz in einer Garage gemacht :beer: Da kann sie jetzt schön stehen und ich kann in aller Ruhe alles daran machen. Zwar nicht beheizt aber zumindest mal trocken.


    Klamotten werde ich versuchen gebrauchte zu finden. Bis dahin müssen für den Anfang die alten Goretex Sachen herhalten.


    Für den TÜV müssen jetzt zunächst mal die Bremsbeläge vorne, Hinterreifen und ein Blinkerbirnchen gemacht werden. Aber Motoröl, Gabelöl und Bremsflüssigkeit werden auch noch gemacht. In den Motor wollt ich auch mal noch wegen Ventilspiel und allgemeine schauen. Die Spannung der Ausgleichskette soll man wohl auch regelmäßig mal anschauen und und und. Also Arbeit gibt’s noch genug. Teile sind bestellt.


    Mit dem entrosten habe ich bereits etwas Angefangen. Ich habe mal vor alles zu schleifen. Dann 1-2 mal Rostumwandler und abschließend dann Grundieren und Lackieren. Und dann hält es hoffentlich wieder für ein paar Jahre

  • im prinzip derselbe motor wie bei meiner freewind, allerdings nur mit einfachvergaser und leider ohne die nicasilbeschichtung im zylinder, daher sind die motoren nicht so lange haltbar.
    das ding ist leider fast genauso schwer wie die freewind, und deshalb nicht wirklich gut geländertauglich. aber um über feudchte wiesen zu rutschen reicht es.
    die technik ist ziemlich einfach und gut für hobybastler geeignet. mit secondhandersatzteilen wird´s langsam aber mau und neuteile gehen richtig ins geld.
    trotzdem ne gute wahl, viel spaß beim schrauben und fahren.
    der steuerkettenspanner ist derselbe wie bei der freewind, also selbstspannend und wartungsfrei. problem ist die dichtung, und wenn hobbyschrauber die austauschen und vergessen, den spanner vor dem einbau zu entspannen, reißt nach kurzer zeit die steuerkette.
    für solche teile, die du da entrostest, würd ich dir hammerit empfehlen, das ist rostumwandler und lack in einem, um wenn du hammerschlagoptik wählst, kannst du die teile gut mit dem pinsel streichen, ohne daß es allzu selbstgemacht aussieht.


  • das ding ist leider fast genauso schwer wie die freewind, und deshalb nicht wirklich gut geländertauglich. aber um über feudchte wiesen zu rutschen reicht es.


    Gelände war wohl auch das falsche Wort. Wiesen und Feldwege trifft es besser :beer:


    Bei dem Dauerregen heute gings dann mal daran die Verkleidung etwas zu verschönern. Irgendeiner der Vorbesitzer war der Meinung die DR schwarz ansprühen zu müssen. Mit mäßigem Erfolg wie man auf dem ersten Bild sehen kann. Die Farbe Platz bei der kleinsten Berührung, weshalb sie aber auch leicht zu entfernen war. Der Vorgänger hat sich nicht mal die Mühe gemacht gehabt die Aufkleber zu entfernen sondern hat einfach darüber gesprüht :rolleyes:
    Danach sah man dann auch schon den ersten Grund warum überhaupt lackiert wurde. Die Verkleidung hat ein paar Kampfspuren die nach Straßenkontakt aussehen. Die Fußraste ist auch ziemlich abgerieben.
    Die Verkleidung wird jetzt von mir geschliffen, mit Kunststoffgrundierung und mit Füller behandelt und abschließend kommt ein bunter Lack und Klarlack. Danach sieht das ganze hoffentlich wieder anständig aus und sollte dann auch besser halten. Als Farbe habe ich mir RAL 1007, Narzissengelb heraus gesucht 8o Liegt irgendwo zwischen gelb und orange und passt denke ich ganz gut zum roten Rahmen ohne sich zu beißen.


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  • :thumbup: wieviel ist die kiste denn gelaufen? ist der rote rahmen nachträglich schonmal gepulvert worden? ist eigentlich der schwachpunkt an der dr gewesen und rostete schon im laden.

  • Angeblich 29500 km. Aber wer weiß das schon bei 4 Vorbesitzern ob da nicht mal der Tacho getauscht manipuliert oder sonst was gemacht wurde. Rahmen sieht mal original aus. Also wenn dann wurde er komplett gemacht und nicht nur ausgebessert. Aber nicht gepulvert sondern wenn dann nur lackiert. Und wenn ich sehe wie die Verkleidungen gemacht wurden :rolleyes: Einfach mit der Dose einmal drüber ohne vorbehandeln... Dann denke ich der Rahmen ist noch unbehandelt. Hat aber wirklich wenig Rost. Wenn die Kilometer stimmen war das wohl eher nur ein Schönwetterfahrzeug. Und zuletzt stand sie auch immer in der Garage.

  • klingt plausibel. den roten rahmen gab´s ja auch original. dann hast du ja noch ein paar kilometer bis zur ersten motorrevision. die dr kann man ja noch hohnen und einen größeren kolben einsetzen, geht bei der freewind nicht mehr wegen der nicasilbeschichtung.
    falls du noch teile suchst: http://www.motorradteile-bernd…e/suzuki/xf-650-freewind/
    zwar nicht der billgste anbieter von gebrauchtteilen, dafür aber immer gute qualität.
    find ich klasse, wenn sich jemand eines alten schätzchens annimmt und ihm ein zweites leben schenkt.

  • Und weiter geht’s mit dem Lackieren. Die Verkleidungen wurden gespachtelt, geschliffen und lackiert. Bei dem Gelb wird es später auch noch ein schönes Logo geben. Alle zusammenhänge mit bekannten Logos sind natürlich rein zufällig :D



    Die Fußrasten waren, warum auch immer, die am stärksten verrosteten Teiel am ganzen Moped. Die Bolzen haben ziemlich gelitten. Zusätzlich hat eine Unterlegscheibe wohl mal einen Sturz abgefangen :pinch:



    Ersatz-, bzw. Verschleißteile sind bestellt und werden in 2-3 Wochen dann eingebaut. So lange bin ich leider nicht daheim. Bestellt sind mal Bremsbelege, alle Flüssigkeiten wie Motoröl, Gabelöl und Bremsflüssigkeit. Luftfilter gibt’s auch einen neuen, sowie diverse Dichtungen um mal in den Motor zu schauen. Dann dürft ihr auch mal einen Blick ins Innere der DR werfen ;)
    space

  • nur so als tip: die krümmerschrauben bekommt man nach ein paar jahren normalerweise nicht mehr auf, ohne sie abzureißen und auszubohren (schweinearbeit, stahlschrauben in alukopf). also, wenn du dir ne menge überflüssiger arbeit sparen willst, laß den kopf drauf. um die zylinderhaube abzunehmen - da kann man ja zumindest mal die nockenwelle kontrollieren - nimmt man zum abdichten dichtpaste. es werden zwar auch immer wieder dichtungen dafür angeboten, aber die tragen auf und die lagerung der nockenwelle hat dann zuviel spiel.

  • nur so als tip: laß den kopf drauf. um die zylinderhaube abzunehmen - da kann man ja zumindest mal die nockenwelle kontrollieren - nimmt man zum abdichten dichtpaste. es werden zwar auch immer wieder dichtungen dafür angeboten, aber die tragen auf und die lagerung der nockenwelle hat dann zuviel spiel.


    man kann, wenn man den Auspuff überall löst, auch den Kopf abnehmen, ohne den Krümmer abzuschrauben. Is dann ne ganz schöne Friemelei aber geht. Sofern du keinen Verdacht hast, dass die Zylinderkopfdichtung hinüber is, würde ich das aber lassen. Und wenn der Verdacht besteht, paar Tage in Caramba einweichen lassen und dann mit Gefühl versuchen, aufzuschrauben - nicht mit so viel Kraft, dass die Schrauben abscheren, bevor das passiert, lass es einfach ;)


    Danke ihr beiden :thumbup: Der Kopf bleibt zu. Die Haube wird geöffnet um mal die Nockenwelle und Kipphebel zu begutachten. Ventilspiel wird dann auch grad geprüft. Da kommt man dann auch besser hin als durch die kleinen Revisionsdeckel. Hab noch Hylomar rum liegen, das sollte für die Haube passen.


    Der Limadeckel muss runter um die Kette der Ausgleichswelle zu spannen. Dafür habe ich dann eine neue Dichtung. Kostet auch nicht die Welt. Auf mehr Bilder aus dem inneren müsst ihr warten bis was kaputt geht ^^
    space

  • So endlich geht es vorwärts. War jetzt leider lange weg aber hab jetzt die ganze nächste Woche noch frei und Zeit zum Schrauben :beer:

    Ein paar Sachen sind schon erledigt. Luftfilter wurde gewechselt und der Luftfilterkasten mal ausgewischt. Der verbogene Schalthebel der am Limadeckel gekratzt hat ist nun kein Problem mehr. Der Dekompressionszug wurde gegen einen neuen getaucht und ich habe nicht schlecht gestaunt. Der der dran war, war schon merkwürdig über den Tacho obendrüber verlegt. Da er schwer ging hab ich ihn getauscht und dann Improvisationskünste auf höchstem Niveau vorgefunden :rofl: Beim Abschrauben fällt mir schon auf das er unten am Motor nicht verschraubt ist. Zusätzlich wurde als Gegenhalter eine 6-Kant-Nuss zwischen Zug und Halteblech gesteckt. Allgemein bin ich überall über schöne Basteleien gestolpert. Diese werden jetzt alle Stück für Stück korrigiert.
    Der Motor wurde gereinigt und die unschönen verrosteten Zündkerzen gewechselt. Wer weiß wie alt die waren. Das Kerzenbild sah von der Probefahrt her aber tip top aus.

    Zum Ventile einstellen gibt es anders als bei der XJ6 eine kleine Schraube über die das Spiel eingestellt wird. Die Werte waren aber mit 0,1 mm im Rahmen und wurden nicht verändert. Trotz der schönen Revisionsklappen ist es etwas gefummel. Alles in allem kommt man aber an die meistens Sachen doch deutlich unproblematischer als bei der XJ6. Abschließend wurden dann auch direkt die ersten Edelstahlschrauben verbaut.

  • Generell kommt man bei einem 1 Zylinder ohne viel Plastikkram drumherum natürlich besser an den Motor ran.
    Ich finde Shims tauschen nicht so schlimm, wenn man erstmal soweit rangekommen ist.
    VG
    Stefan

  • soweit ich sehe, sind die einzigen verfügbaren angaben über das ventilspiel die von louis und die im dr650 forum. sehr ungewöhnlich, daß ein- und auslaßventil dasselbe spiel haben sollen, zumal auslaßventile immer stärker thermisch belastet werden und sich deshalb stärker ausdehnen. meine freewind hat ja denselben motor, nur mit doppelvergaser, da ist E = 0,8 - 0,13mm und A = 0,17 bis 0,22mm (bei der sp 46 sind auch diese werte angegeben). ich stell sie immer auf 0,1 und 0,2mm ein. möglich, daß ich mich irre, aber ich kenn tatsächlich kein fahrzeug, bei dem ein- und auslaßventile auf den selben wert eingestellt werden. egal, ob motorrad, pkw oder lkw, das ventilspiel am auslaß war immer 50-100% größer als am einlaß. verbrannte auslaßventile sind keine bagatelle. also vielleicht mal direkt bei suzuki nachfragen oder ein reparaturhandbuch besorgen.
    vielleicht täusche ich mich auch, aber auf dem bild vom zylinderkopf scheint der vordere linke bereich ziemlich ölverschmiert. wenn eine freewind so aussieht, ist die dichtmasse der zylinderhaubendichtung durch und muß erneuert werden. naja, wenn du den kopf erst gereinigt hast, wirst du das bald sehen.

  • im zweifelsfall würd ich es mit 0,2 auslaßseitig versuchen, wenn sie dann tatsächlich klappern sollten, halt auf 0,15 runtergehen. zu enges spiel hört man halt nicht, zu großes schon. dieses ist aber wesentlich unschädlicher für den motor.

  • soweit ich sehe, sind die einzigen verfügbaren angaben über das ventilspiel die von louis und die im dr650 forum. sehr ungewöhnlich, daß ein- und auslaßventil dasselbe spiel haben sollen, zumal auslaßventile immer stärker thermisch belastet werden und sich deshalb stärker ausdehnen. meine freewind hat ja denselben motor, nur mit doppelvergaser, da ist E = 0,8 - 0,13mm und A = 0,17 bis 0,22mm (bei der sp 46 sind auch diese werte angegeben). ich stell sie immer auf 0,1 und 0,2mm ein. möglich, daß ich mich irre, aber ich kenn tatsächlich kein fahrzeug, bei dem ein- und auslaßventile auf den selben wert eingestellt werden. egal, ob motorrad, pkw oder lkw, das ventilspiel am auslaß war immer 50-100% größer als am einlaß. verbrannte auslaßventile sind keine bagatelle. also vielleicht mal direkt bei suzuki nachfragen oder ein reparaturhandbuch besorgen.


    im zweifelsfall würd ich es mit 0,2 auslaßseitig versuchen, wenn sie dann tatsächlich klappern sollten, halt auf 0,15 runtergehen. zu enges spiel hört man halt nicht, zu großes schon. dieses ist aber wesentlich unschädlicher für den motor.


    Wie immer danke für die Tipps wbdz14 und Skorpino :beer: Ich habe ein originales Werkstadthandbuch da. Da steht IN. und EX. mit 0,08-0,13 drinnen. Auch wenn das etwas komisch ist. Da muss ich euch recht geben. Im DR 650 Forum meinen die Leute man soll den Auslass auf 0,15 stellen. Einlass sind bei mir genau 0,10. Auslass hatte etwas mehr hab ich dann gar nicht mehr probiert was noch durchpasst. Die 10er ging locker durch, 20 werden es aber nicht sein.


    vielleicht täusche ich mich auch, aber auf dem bild vom zylinderkopf scheint der vordere linke bereich ziemlich ölverschmiert. wenn eine freewind so aussieht, ist die dichtmasse der zylinderhaubendichtung durch und muß erneuert werden. naja, wenn du den kopf erst gereinigt hast, wirst du das bald sehen.


    Ja die Dichtmasse macht nicht mehr den besten Eindruck. Auf dem Bild ist nicht nur [lexicon]Öl[/lexicon] sondern auch einiges an Petroleum zum einweichen. Deshalb sieht da alles recht feucht aus. Aber du täuschst dich nicht es sifft wirklich etwas. Da ich sowieso einen Blick auf die Nockenwelle und deren „Lagerschalen“ so wie die Kipphebel werfen wollte muss die Haube aber sowieso noch runter.

  • Danke Dennis :beer: Hab das originale Suzuki Werkstatthandbuch da. Die Werte passen. Wie aber Winfried sagt und auch die Meinungen aus dem Dr 650 Forum sagen: lieber zu viel als zu wenig. Zu geringes Spiel bemerkt man erst wenn es zu spät. Dann lieber etwas mehr ^^

  • Danke Dennis :beer: Hab das originale Suzuki Werkstatthandbuch da. Die Werte passen. Wie aber Winfried sagt und auch die Meinungen aus dem Dr 650 Forum sagen: lieber zu viel als zu wenig. Zu geringes Spiel bemerkt man erst wenn es zu spät. Dann lieber etwas mehr ^^


    Denke ich auch, lieber etwas klappern der Ventile als Überhitzung der Ventile mit evtl. Schaden.
    VG