Lichthupe dauerhaft betätigen

  • Hallo zusammen,


    ist es schädlich für die Elektronik, wenn ich außerhalb von geschlossenen Ortschaften die Lichthupe anstatt das Fernlicht benutze? Also dauerhaft den Lichthupenschalter drücken. Bei der Lichthupe leuchtet ja das Abblend-, wie auch das Fernlicht gleichzeitig und dadurch kann ich bei Dunkelheit einfach viel mehr erkennen.


    Beim Fernlicht wird bei mir der vordere, nähere Straßenbereich schlecht bis gar nicht beleuchtet.


    Gruß


    René :thumbsup:

  • Hi rene!


    also "schädlich" ist dass nicht für die Elektronik, aber ich finds umständlich & unsinnig!
    Kauf dir einfach vernünftige [lexicon]Leuchtmittel[/lexicon] & das Problem ist gelöst! ;-)


    z.B. PHILIPS X-treme Vision oder Phillips Blue vision etc.

    lg Micha

  • für leute, die über den winter z.b. zur arbeit fahren, reicht abblendlicht- und fernlicht alleine nicht aus, weil sie oft im dunklen oder als steigerung im dunklen und bei nässe unterwegs sind. ich mach das seit 8 jahren, und ich hab mir sehr früh angewöhnt, das abblendlicht zu benutzen und zusätzlich die lichthupe zu ziehen. man läßt einfach den finger drauf und gut. hatte auch mal mit lichtstärkeren birnen experimentiert, aber die haben alle eine wesentlich kürzere lebensdauer und bei regen kommt es durch die spiegelung am wasserfilm auf der straße zu blendungen durch die verkehrsschilder.
    nachts mit fernlicht in unbekannte kurven reinzufahren, macht absolut keinen spaß und ähnelt eher einem blindflug, weil der nahbereich einfach nicht ausgeleuchtet wird. das übernimmt dann das abblendlicht.

  • Da erst bei einer Verzehnfachung der Lichtleistung eine Verdoppelung der Helligkeit erreicht wird (salopp gesprochen) -> so riesig kann der Unterschied eigentlich nicht sein.


    Bei Fernlicht wird zusätzlich zum Abblendlicht noch der untere Teil des Reflektors nach vorne geworfen.


    Der Bereich vom Abblendlicht also »nur« doppelt ausgeleuchtet, was jedoch effektiv nur rund 10% mehr tatsächliche Helligkeitssteigerung (für das Auge) bedeutet.


    Wenn bei Fernlicht der »Nahbereich« subjektiv nicht mehr richtig ausgeleuchtet wird -> überprüfen wie der Scheinwerfer eingestellt ist.


    Grüße, Martin

  • 30km mal 16 wochen mal 5 tage und das 8 jahre lang, das sind über 19000km, die ich in den letzten jahren bei dunkelheit motorrad gefahren bin. Und das ist nur weg zur arbeit. Da hat man einfach schon alles ausprobiert. Das mit dem lichthupenschalter ist die einzige lösung, die erlaubt, auch nachts einigermaßen flott auf kurvigen strecken unterwegs zu sein. Einfach mal ausprobieren. Mitte oktober um 4 aufstehen und dann mal 300km km in die berge fahren. Da hast du allein mit fernlicht keine chance, egal wie das eingestellt ist. Und da helfen auch keine physikalischen betrachtungen, da hilft nur praktische erfahrung.

  • Es geht ums kurvenfahren. Fahr mal eine enge 90 grad kurve nur mit Fernlicht, da fährst du ins dunkle. solange ich auf gerader strecke fahre, reicht mir auch das fernlicht allein. Helligkeitsempfinden folgt übrigens einer logarythm. Funktion. Weber-fechner, das auge kann Helligkeitsunterschiede von 1-2% wahrnehmen. Fisch verwechselt das mit dem hörsinn, wo jeweils der 10fache schalldruck als doppelt so laut empfunden wird.

  • Da hast du allein mit fernlicht keine chance, egal wie das eingestellt ist. Und da helfen auch keine physikalischen betrachtungen, da hilft nur praktische erfahrung.


    Bei Fernlicht soll (!) nicht weniger, sondern mehr ausgeleuchtet werden. Der bisher vom Abblendlicht ausgeleuchtete Bereich sollte (!) also gleich gut ausgeleuchtet sein wie zuvor.


    Da H4 verbaut ist -> evtl. ist der Reflektor suboptimal gestaltet. Weder bei meiner XJ 600 (mit H4) noch meiner GSF 1200 (ebenfalls H4) hatte ich solche wie die von dir beschriebenen Probleme. Die BMW zählt nicht, die hat getrennte Reflektoren für Fern- und Abblendlicht.


    Es geht ums kurvenfahren. Fahr mal eine enge 90 grad kurve nur mit Fernlicht, da fährst du ins dunkle. solange ich auf gerader strecke fahre, reicht mir auch das fernlicht allein.


    Das ist dann der Effekt, wie er bei DE-Scheinwerfern auftritt: Scharf umrissener Leuchtkegel bzw. ausgeleuchteter Bereich. Sobald eine Kurve kommt, fehlt das Streulicht am Rand. Dann ist dieses Problem wohl auch beim Scheinwerfer der XJ6 bei eingeschaltetem Fernlicht vorhanden. Blöd - für den Fahrer und als Konstruktion.


    Helligkeitsempfinden folgt übrigens einer logarythm. Funktion. Weber-fechner, das auge kann Helligkeitsunterschiede von 1-2% wahrnehmen. Fisch verwechselt das mit dem hörsinn, wo jeweils der 10fache schalldruck als doppelt so laut empfunden wird.


    Nein. Keine Verwechslung. Aber wir gehen offensichtlich von anderen Richtungen auf das Problem bzw. die Helligkeitswahrnehmung zu. :)


    Weber-Fechner <- explizit die subjektive (!) Wahrnehmung. Nicht die objektive Leistung. Daher auch nicht die Veränderung mit der tatsächlichen Ausleuchtung gleichsetzen.


    Was ich in meiner Ausbildung - graph. Gewerbe - gelernt habe: Die Helligkeitsunterschiede werden natürlich wahrgenommen. Eine subjektiv wahrgenommene Verdoppelung (Weber-Fechner) tritt jedoch erst bei einer Verzehnfachung der »Lichtmenge« ein.


    Ja, das Auge kann sehr viel erkennen bzw. nimmt auch schon geringe Unterschiede wahr. Da sind wir uns einig. Selbst die Ausleuchtung mit zwei Smartphonedisplays statt nur einem können - subjektiv - als unglaubliche Steigerung der Lichtleistung wahrgenommen werden. Aber da kommen wir dann auch dem eigentlichen Problem wieder auf die Spur:


    Zwei Lichtkegel, welche exakt übereinander ausleuchten (z.B. 2x Smartphonedisplay) -> nicht wirklich heller als 1x die gleiche Quelle. Strahlt man die Kegel nebeneinander -> das Auge sieht mehr, das Gehirn bekomt mehr Informationen weil ein größerer Bereich ausgeleuchtet wird -> subjektiv ist »das Licht besser«. Allerdings ändert sich nur der Lichtkegel und damit das (subjektiv) Wahrgenommene und nicht die tatsächliche Leistung bzw. Helligkeit.


    Oder noch eindrucksvoller: Wäre die Leistung vom H4-Scheinwerfer gebündelt wie bei einem Laserpointer: Sehr deutliche Ausleuchtung an einem Punkt, für's Kurvenfahren aber definitiv völlig ungeeignet - eigentlich sogar für Geradeausfahrten. :D


    Somit: Physik vs. Psychologie/Biologie bzw. objektive Daten vs. subjektive Wahrnehmung und was das Hirn daraus macht.


    Wenn das Hirn weiß »jetzt sind zwei Lampen an« wird man sich selbst bereits entsprechend vorbereiten zu glauben »es ist jetzt doppelt so hell«. Auch wenn »nur« die Ausleuchtung durch einen breiteren Abstrahlwinkel besser wurde.


    Fundstück zu Weber-Fechner im Web:


    Zitat

    [...] 6. Nichtlinearität der Helligkeitsempfindung


    Eine verdoppelte Leuchtdichte bedeutet keine verdoppelte Helligkeitswahrnehmung. Der Zusammenhang zwischen Leuchtdichte und Helligkeitswahrnehmung ist also nichtlinear. Viele Sinnes- und Nervenzellen können Reizintensitäten von mehreren Zehnerpotenzen Intensitätsunterschied verarbeiten. Wie groß muss ein Reizunterschied sein, damit ihn das
    menschliche Auge gerade noch erkennt? Er hängt vor allem vom Absolutwert ab: Je höher die Leuchtdichte L ist, desto größer muss der Helligkeitsunterschied ∆ L sein, um zwei verschieden stark beleuchtete Flächen voneinander unterscheiden zu können. Dieser Zusammenhang, ausgedrückt als ∆ L / L = konst heißt Gesetz von Weber. Unterstellt man, dass das Webersche Gesetz nicht nur für Unterschiedsschwellen, sondern auf größere Unterschiede extrapoliert werden kann, ergibt sich das psychophysische Gesetz von Fechner: Die Wahrnehmungsintensität S ist dem Logarithmus der Leuchtdichte L proportional: S = konst · log( L / L0). Dabei bedeutet L0 die absolute untere Schwelle für eine Lichtwahrnehmung („Augenschwarz“).


    Quelle: Schierz_Luxjun2007.pdf
    _____


    Fazit: Die tatsächliche Verdopplung (physikalisch) wird vom Menschen nicht als solche wahrgenommen. Da sind wir uns einig. Dennoch bringt die Verdoppelung selbst (55 + 60 Watt durch gezogenem Hebel der Lichthupe) nicht den subjektiv erkannten Effekt, sondern mutmaßlich die Beschaffenheit des Reflektors des Scheinwerfers, welcher bei eingeschaltetem Fernlicht nicht mehr den Nahbereich für dich optimal ausleuchtet.


    Die Lösung für dein Problem sehe ich im §50 StVZO:


    Zitat

    (4) Für das Fernlicht und für das Abblendlicht dürfen besondere Scheinwerfer vorhanden sein; sie dürfen so geschaltet sein, dass bei Fernlicht die Abblendscheinwerfer mitbrennen.


    Separaten Scheinwerfer für's Fernlicht montieren, Leitung vom originalen Fernlicht abgreifen und zum Fernscheinwerfer führen. Das Abblendlicht dabei gleich entsprechend brücken -> entweder per Relais oder eingebauter Sperrdiode in der Zuleitung (damit nicht bei eingeschaltetem Abblendlicht das Fernlicht gleichzeitig brennen kann).


    Wäre da nicht das vorgeschriebene Funktionieren der Kontrollleuchte könnte man es noch einfacher installieren.


    Es gibt sehr gut arbeitende LED-Fernlichtscheinwerfer mit ECE Zulassung. Für 90 Euro gibt es beispielsweise diese hier: »High Power LED20 Zusatzscheinwerfer 20 Watt - mit E Zulassung«.


    -> www.rennsport-ehm.de - LED Scheinwerfer (zum ovalen Modell mit 20 Watt runterscrollen).


    Diese hat sich jemand bei Motor-Talk an seine Maschine montiert und ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden - als Fernscheinwerfer.


    Dsc-0046 : Scheinwerfer Umrüsten : Biker-Treff : #208162917


    Scheinwerfer Umrüsten Seite 2 : Vorallem hat er viel zitiert und den wesentlichen Punkt verges...


    Grüße, Martin