Motorrad einfahren

  • krass finde ich, einen ölwechsel bei 500 uns bei 1000 km zu machen...


    okay, ein ölwechsel wird sicher nicht schaden...
    man kann vielelicht auch darüber streiten, ob man nicht den 1000er wechsel schon früher macht... (aber warum, wenn yamaha das doch gar nicht vorsieht?)... aber was soll sonst groß mit dem öl passieren?


    irgendwo hier wurde mal ein schöner "alles über motoröle"-artikel verlinkt, bei grundsätzlich der gute grund regelämßiger ölwechsel erklärt wurde. doch ich würde es nie so derart übertreiben.
    habe meine XJ6 von nem Kawa-Händler gekauft. Die Kawas sollen sogar alle 6000 zur Inspektion.. und die wollten mich sogar zum Ölwechsel nach 1000 km reinholen... von wegen Fahrerwechsel und so.


    Dass sich Maschinen auch an den Fahrer gewöhnen, ist ja unbestritten. Aber man muss die Kirche auch mal im Dorf lassen. Ich habe nochmal verschiedene Fachleute aus der Moped- und Auto-Ecke befragt und auch beim Yamaha-Vertragshändler nachgehakt... das höchste der Gefühle war ein "schaden kann es nicht"... aber unterm Strich sagen alle: Fahr in Ruhe bis zu 10000er.... (edit: in meinem fall... denn die 1000er wurde ja schon gemacht... hab sie mit 3400 gekauft)
    einfach an den Serviceplan halten und fertig.


    Wer natürlich ein extremer Fahrer ist, dem wird es das auch wert sein, sich lieber einmal zu viel um seine XJ6 zu kümmern.
    Ich bin zwar Newbie auf dem 2-Rad. Aber kein Newbie mehr, der sich zu viel Aufschwätzen lässt.... Letztendlich geht es meistens ums Geld. Zumindest den Händlern und Werkstätten. Und gerade im Moped-Sektor kann man sehr stark den Effekt ausnutzen, dass es viele nicht so eng sehen, wenn sie ein bißchen mehr für ihr Hobby ausgeben.

  • Servus Alex,


    ich hatte die ersten Tage auch gedacht, dass ich schön brav nach vorschrift meine 5000er Grenze einhalte und genau nach Angaben im Handbuch einfahre.
    Dann kamen die ersten Kommentare der Motorrad-Nachbarn und ich hatte mich schon ziemlich gewundert...


    Je mehr ich mich jedoch einlese, desto schlüssiger kommt mir die etwas knackigere Variante vor. Zumindest für mich...
    Ich habe schon vor nach dem Einfahren zu "drehen" und von dem her muss der Motor auch an diese "Belastungen" herangeführt werden. Die Normale 1000er Inspektion bzw. der [lexicon]Öl[/lexicon] und Filterwechsel ist auch auf Leute ausgelegt, die sich ans Handbuch halten. Entsprechend langsamer geht wohl das "Einschleifen".


    Wenn man jetzt knackiger Einfährt hat man demzufolge auch schon etwas mehr Abrieb in Form von Partikeln im [lexicon]Öl[/lexicon] als jemand der "Einschiebt". Daher erscheint mir der Ölwechsel insofern als sinvoll, dass man bevor man die Drehzahlen nach 500km sukzessive steigert, vorher nochmal den gröbsten Dreck der ersten Einfahrkilometer raus hat. Immherin fließt das Zeug im gesamten System rum und der Abrieb ist nunmal während der ersten Kilometer am intensivsten.


    Aber ich möchte auch keine dogmatische Diskussion beginnen... :) Mir machts nur grad Spaß mich abseits der Straße mit dem Bike zu befassen.
    Ich bestell mir gerade das ganze Werkzeug und Ölwanne für den ersten Wechsel. Freu mich schon aufs Schrauben :)


    Ich denke- so wie Du sagst- gewönht sich jedes Bike an seinen Fahrer und so sollte auch das Einfahren sein... Jeder wird für sich im Rahmen der Toleranzen seinen Einfahrstil finden.


    Gute Fahrt...

  • @Nemezir: 1000km ist mal garnix, da brauchts zuvor gewiss keinen ölwechsel, und in der zeit nicht den hahn voll aufmachen, das tut dem motorchen auch gut.
    übrigens das moped hat nen ölfilter, da landet der abrieb. zu dem macht das schon sinn mit dem einfahröl, der abrieb ist ja gewollt.

  • @Nemezir: 1000km ist mal garnix, da brauchts zuvor gewiss keinen ölwechsel, und in der zeit nicht den hahn voll aufmachen, das tut dem motorchen auch gut.
    übrigens das moped hat nen ölfilter, da landet der abrieb. zu dem macht das schon sinn mit dem einfahröl, der abrieb ist ja gewollt.


    Ich sehe das genauso..

  • Servus miteinander,


    sry dass ich das alte Thema hier wieder rausgekramt habe, aber ich finde eure Aussagen ziemlich interessant.


    Die "Vorschrift" zum Einfahren im Handbuch habe ich auch schon gelesen, allerdings hat mir mein Händler bei der Lieferung meiner Maschine folgendes zum Einfahren gesagt:


    - 0km bis 200km: max. 3,500 U/Min
    - 200km bis 400km: max. 4,500 U/Min
    - 400km bis 600km: max. 5,500 U/Min
    - 600km bis 800km: max. 6,500 U/Min
    - 800km bis 1000km: max. 7,500 U/Min


    Was haltet ihr von dieser Aussage? ?(

  • Des würde ja bedeuten, dass du die ersten 200km nur max. 80 fahren darfst oder so. Hab die Drehzahlen zwar nicht so im Kopf aber mit Originalübersetzung dreht sie im 6. Gang bei 100km/h schon ca. 5000 U/Min.

  • Korrekt Tou. Mit 3,5 U/Min im 6.Gang ist nicht viel mehr wie 70km/h drin.
    Allerdings ist dass nun aufm Weg zur Arbeit (Stadtfahrt) nicht unbedingt weiter tragisch. ;)

  • BEi 3.500 im 6.Gang wirst du nicht mal 80 drauf haben.
    Da musst ja Angst haben auf die Landstrasse zu fahren.
    Wenn Motor warm ist, kann er auch die ersten 200 km mehr Drehzahl ab.
    Lastwechsel sind beser als permanent gleiche Drehzahl.
    Vg
    Stefan

  • Mein Händler hat mir geasgt / empfohlen: bis 200 km - 5000 U/min, bis 400 km - 6000 U/min, bis 600 km - 7000 U/min, bis 800 km - 8000 U/min, bis 1000 - 9000 U/min, dann 1000er Inspektion und dann ist sie auch eingefahren... (Sie als Händler machen das seit 25 Jahren so...)
    Desweiteren sagte er mir, ich soll nicht unterturig fahren...


    Bin jetzt bei 870 km - mal schauen was die 1000er Inspektion sagt...




    PS: ich war bei 5000 U/min bei ca. 95 km/h...

  • Ich hab meine Maschine mit 4km auf dem Tacho vom Händler bekommen und dort hat er sie bereits auf 160 geprügelt.
    War also keinesfalls warm Gefahren oder ansatzweise eingefahren.


    Gibt mir schon ein wenig zu denken.


  • RIIIISCHTTTTTTSCH :thumbsup:



    ...gib´s zu ... DU hast früher georgelt !! :thumbsup: ... sind wohl 20 verschiedene Aussagen von 10 Händlern .... ich habe es ähnlich gemacht, wie Shinouk ... eben nicht voll aufgerissen, relativ zeitig geschaltet und im 6. Gang "nur" so bis ca. 6500 U/min ... +/- :whistling: und ab 1000 KM (auch +/-) mal jucken lassen - hat der guten nicht geschadet, finde ich.

  • ...
    niedertourig aber sollte eigentlich kein problem sein.... der motor, der das nicht abkann, gehört eh vernichtet :D


    kein Plan ob mein Motor das abkann Alex, hab ich noch nicht ausprobiert :muha:
    aber ich kann eh garnicht untertourig fahren...und seit dem IXIL erst recht nimmer :thumbsup:

  • Im Handbuch steht ja soviel wie "die ersten 1000km nur in Ausnahmefällen über 6000 u/min". Daran versuche ich mich zu halten und nach der 1000er-Inspektion sollte es ja gut sein. Mein Händler hat mir bei der Übergabe auch so etwas ähnliches empfohlen, war aber zu aufgeregt um gut zuzuhören :thumbsup:

  • Warum sollte man einen Motor überhaupt einfahren ? Das fragen sich viele
    frische Motorradfans. Ich versuche an dieser Stelle etwas Licht ins Dunkle zu
    bringen.


    Viele kennen nicht die Mechanismen, die in einer neuen Maschine ablaufen
    und daher tun sie das was ihnen gesagt wird.
    Wie könnte man es am besten veranschaulichen … ich habe mal einen Verglleich
    mit einer Sperrholzplatte gehört : also du sollst einen perfekten Kreis aus einer Sperrholzplatte aussägen… so
    weit so gut, aber nun sollst du eine zweite, eine grössere Platte nehmen und darin ein Loch aussägen, in das der erste
    Kreis genau hineinpasst. Schon mal versucht ? ( sollte man keine Sperholzplatte zur hand haben, kann man es mit einem
    Blatt Papier und einer Scheere versuchen…)


    Das Ergebnis ist eindeutig – es gibt Ungenauigkeiten bedingt durch viele Faktoren wie zB die Stärke des Sägeblattes, Vibrationen der Säge , unruhige Hand usw.


    Nun, bei Werkstücken aus Metall verhält sich ähnlich – die Produktion von Präzisionsteilen beinhaltet unter anderem giessen, fräsen, sägen, schmieden, schleifen, schweissen etc. Die Metalle werden warm und kühlen ab, sie expandieren oder kontrahieren und auch die Werkzeuge mit denen gearbeitet wird nutzen sich mit der Zeit langsam ab – das Resultat, weitere Ungenauigkeiten.


    Letztenendes hat jedes Bauteil seine eigene Herstellungstoleranz und wenn viele Bauteile mit vielen Ungenauigkeiten zusammengefügt werden, gibt es oft größere Probleme.


    Und nun kommt das Einfahren des Motors ins Spiel.
    Das Einfahren des Motors bedutet eine maschinelle Bearbeitung der Ungenauigkeiten der Produktionsphase ... es ist praktisch der letzte werkzeugtechnische Arbeitsgang…man könnte sagen der letzte Schliff.
    Viele Motorteile müssen also auf einander „abgestimmt“ werden : Motorblock, Kolben und Kolbenringe, Nockenwelle, Ventilstößel usw.
    Ja, die Teile werden in ihrer Form verändert – daher ist es wichtig während der Einfahr- Phase vorsichtiger mit der Maschine umzugehen.
    Genauso wichtig ist es sofort danach die erste Inspektion durchzuführen - dabei werden der der [lexicon]Öl[/lexicon] / Ölfilter ausgetauscht in dem der Abrieb der Abgeschliffenen teile sich befindet.


    Nun könnte jemand sagen – „warum darf ich den während dieser Phase in den roten Drehzahlbereich kommen ? Höhere Drehzahl = schnelleres Schleifen = schnelleres Einfahren ? oder nicht ?“ - eben nicht ! Durch eine sehr hohe Drehzahl werden sehr hohe Reibungswerte der noch neuen ungenauen Motorteile erreicht und die Temperaturschwankungen in einem Motor werden dadurch extrem – das führt nicht unbedingt zum gewünschten Ergebnis.


    Wer das vor Augen hat, der wird sicherlich die ersten kilometer extrem vorsichtig mit dem Gasgeben sein (moderate Drehzahl... um die 5000 Upm) und mit jedem weiteren kilometer die Drehzahl nach und nach erhöhen .
    Ich hoffe es war einigermassen verständlich… :)