Hinterrad dreht bei gezogener Kupplung

  • Hallo Leute,


    wollte mir heute meine neuen V-Trec Griffe an meine XJ6N bauen. Dabei hab ich folgendes bemerkt & auch hier im Forum schon einige Beiträge gefunden.
    Wenn ich mein Motorrad auf den Hauptständer stelle & den ersten gang einlege, dreht sofort das Hinterrad, obwohl ich die Kupplung noch nicht losgelassen habe. Lass ich die Kupplung dann los wird es wenn überhaupt minimal schneller. Zieh ich die Kupplung anschließend wieder hört das Rad aber nicht von selber auf zu drehen & lässt sich mit dem Fuß gerade so stoppen. Wenn es dann im stillstand ist, passiert es aber auch oft das bei gezogener Kupplung das Rad von selber wieder beginnt zu rotieren.


    Wenn ich allerdings auf dem Motorrad sitze & die Kupplung gezogen ist, merk ich nichts, dass sie nach vorne Fahren möchte etc.
    Auch kommt der Schleifpunkt meiner Meinung noch normal.


    Jetzt ist die Frage ob da irgendwas kaputt ist? Hab das Bike erst vor 500 KM gekauft & sie hat jetzt auch erst 8000 KM runter.
    Oder hängt womöglich der Umbau des hinteren Ritzel damit zusammen? Dort wurde nämlich ein größeres Ritzel verbaut, damit sie besser zieht.


    Was mir außerdem aufgefallen ist, was ich aber zuerst nicht in Verbindung mit der Kupplung gebracht habe, dass die Gänge ab & zu schwer rein gehen. Sprich ich muss manchmal zweimal mit dem Fuß nach oben drücken, bis der Gang reinspringt. Hab mir bis dato nichts dabei gedacht, weil viele schreiben, dass das Getriebe der XJ6 etwas hackelig sein soll.


    Vill. kann mir einer von euch einen Rat geben.


    MfG


    Dennis

  • Dass sich das Hinterrad trotz gezogener Kupplung mitdreht, ist normal. Das liegt am Aufbau der Kupplung.
    Prüfe mal ob der Kupplungsspiel richtig eingestellt ist, am Hebelende soll sich der Hebel ohne dass der Zug gezogen wird ca. 10 mm bewegen, d.h. Spiel haben.
    Ist der Wert größer dann etwas nachstellen.

    Unterwegs mit drei Zylindern und 850 ccm. :clap:

    (Wer Rechtschreibfehler in meinen Posts findet, der darf diese behalten.)

  • Soso.. du hast schon div. Beiträge zu diesem Thema gefunden. Hast du sie aber auch gelesen?


    Dass das Hinterrad sich (freistehend) bei gezogener Kupplung und laufendem Motor mitdreht ist ganz normal und hat was mit dem Aufbau der Kupplung zu tun. Die Trägheitsmomente und Bewegung der Schmiermittel sind hier ausschlaggeben, zudem "kleben" bzw. haften die Kupplungsscheiben mehr oder weniger leicht aneinander. Darum dreht sich das Hinterrad auch erstmal mit, auch wenn die Kupplung gezogen ist, zumindest solange es nicht gestoppt wird. Wenn die Räder am Boden stehen merkst du das aber nicht, weil die Kraft nur sehr klein ist.


    Mit einem Umbau des Kettenrads (Ritzel= das vorne, Kettenrad =das hinten an der Felge) hat das nichts, überhaupt gar nichts zu tun.


    Dass die Gänge schwer reingehen KÖNNTE evtl. mit einer nicht gänzlich trennenden Kupplung zu tun haben (wenn die Spannung vom Seil z.B. nicht ausreicht um die Kupplung zu trennen) wird aber eher unwahrscheinlich sein.
    Kannst du prüfen, indem du einen Gang einlegst (bei abgestelltem Motor), dann die Kupplung ziehst und mal schiebst... wenn du sie nicht vom Fleck bekommst oder das schieben erheblich schwerer ist als im Leerlauf, dann könnte das evtl. sein.
    Ansonsten ist aber wohl alles in Ordnung und die etwas hakelige Schaltung ist Bauartbedingt - und mitunter auch geringfügig durch unterschiedliche Öle mal besser, mal schlechter.

  • Ich würde das als normal ansehen :-) Obwohl die Scheiben bei gezogener Kupplung getrennt sind, sorgt das [lexicon]Öl[/lexicon] dafür das ein Mitnahmeeffekt auftritt. Was das Getriebe angeht finde ich das schon sehr geschmeidig, da gibt es schlimmeres. Solange beim Ölwechsel nicht zu viele Späne an dem Magneten der Ablassschraube kleben ist alles i.O.

  • Okay vielen Dank für die Antwort.
    Hab das ganze grad mal probiert & tatsächlich mit eingelegtem Gang & gezogener Kupplung bewegt sich das Motorrad deutlich schwerer, als wenn ich es im Leerlauf bewege.


    Kann man das selbst irgendwie einstellen? Oder ist da jetzt die ganze Kupplung hin? Kann bei 8000 KM doch eigentlich nicht sein oder?

  • solange du nicht das gefühl hast, daß die kiste mit gezogener kupplung losfahren will, ist alles normal. aufgebockt erster gang, gezogene kupplung, da dreht das hinterrad, weil das öl zwischen den kupplungsscheiben adhäsionskräfte entwickelt.

  • die etwas hakelige Schaltung ist Bauartbedingt
    Unsinn! Die Kupplung der XJ6 trennt super und die Schaltung ist überhaupt nicht "hakelig" - wenn die Kupllungseinstellung korrekt ist. Aber das gilt für fast alle japanischen Motorräder....

    Gilbert, the senior :-) :-)

  • guckst du, so machts meine tracer und so hat es auch meine xj6 gemacht, die ich bis 77000km ohne kupplungsprobleme gefahren habe:
    [video]youtube.com/watch?v=3YvJCeTKTbY[/video]
    laß dich da nicht in was reinquatschen...

  • ja genau so siehts bei mir auch aus! Dreht auch mit 9-10 Km/h & lässt sich mit dem Fuß auch so stoppen wie deine!
    Okay, das beruhigt mich doch ein wenig. Vielen Dank für das Video! Bilder sagen mehr wie tausend Worte!


    Jetzt stellt sich nur noch die Frage wegen den Gängen, kann man das irgendwie Ölen?

  • das mit dem schalten ist übungssache. das getriebe vom motorrad ist ja nicht synchronisiert, die gänge gehen nur leicht rein, wenn antriebs- und abtriebswelle nahezu gleichschnell drehen. beim schalten spannt man zuerst den schalthebel vor, d.h. drückt ihn mit dem fuß leicht nach oben oder unten. wenn man dann gleichzeitig die kupplung zieht und das gas kurz schließt, geht der nächsthöhere gang ganz leicht rein. beim runterschalten ebenfalls vorspannen, also nach unten drücken, und beim kupplungziehen einen kurzen gasstoß geben, idealerweise in der zu erwartenden drehzahl im nächstniedrigeren gang, dann geht er auch beim runterschalten ganz leicht rein. ist alles übungssache, das braucht seine zeit. zugegeben, es gibt getriebe, die sich leichter schalten lassen als das der xj6 oder der mt´s, aber mit etwas übung flutschen die auch.

  • beim schalten spannt man zuerst den schalthebel vor, d.h. drückt ihn mit dem fuß leicht nach oben oder unten.


    Führt aus meiner Sicht zu erhöhtem Verschleiß der Schaltgabeln und ist eher nicht zu empfehlen.


    Zu erwartenden Antwort:
    Hatte auf 300.000km noch nie Verschleiß an den Schaltgabeln, muss also gut sein! Will sagen. Die können wir uns also sparen.


    Gibt es darüber hinaus irgendwelche Belege für Sinn oder Unsinn eines "Vorspannens"?

  • Kommt halt drauf an, wie lange du vorspannst. Wenn das langer als einen wimpernschlag daurrt, hast du sicher recht. Irgendwann ist das eine flüssige bewegung, die man aber erstmal in ihren einzelheiten üben muß. In der fahrschule lernt man das nämlich nkcht.