rushhour am hahntennjoch - oder, wie man andere motorradfahrer behindert...

  • Also lieber beinahe nackt Motorrad fahren und kühl bleiben, als Vernunft walten zu lassen und die Kiste einfach mal stehen zu lassen?


    Du hast uns doch schon selbst oft genug erzählt, dass du deine Maschine(n) in gefährlichen Situationen wegschmeißen musstest!

  • Ist schon eine komische Diskussion. Er hat doch nur auf ein Problem hingewiesen, nämlich, das es manchmal nicht einfach ist, unterschiedliche Fahrstiele unter einem Hut zu bekommen. Ich kann seinen Verdruss schon nachvollziehen, auf kurvenreichen Strecken sich nicht entfalten zu können, weil "ruhigere" Fahrer keine Möglichkeiten zum Überholen lassen geben. Ich bin kein Raser, gönne aber jedem, der es besser kann als ich, seinen Spaß und mache Platz, da, wo es geht. Und da Wilfried mit seinen gefahrenen Motorradkilometern und den dabei gemachten Erfahrungen vielen von uns wohl weit voraus ist, geht er mit vermeintlichen Risiken sicherlich professioneller um als der eine oder andere hier im Forum. Kaiser Wilhelm hat mal gesagt: Viel Feind, viel Ehr.
    Siegfried

  • dosenallergie. krieg die krätze, wenn ich auto fahren muß. hab noch ein peugeot-207cc-cabrio rumstehen, hab ich aber eigentlich für meine lebensgefährtin gekauft. seit sie nicht mehr roller fahren kann, hat sie wenigstens was zum offenfahren. unseren alten 106er hat inzwischen nessi´s große schwester annektiert. also, zur größten not könnte ich schon ausweichen, aber halt nur die tage im jahr, die die winterreifenregelung greift. suzi als alltags- und schlechtwettergefährt, die mt für´s vergnügen.

  • Dann hast das falsche Auto... Ich fahr beides gern... Hat zwar nicht die power von der xj6, dafür aber andere Wohnzimmer feeling Vorteile....


  • einfach mal ein bischen den ball flachhalten, junger mann. ich bin seit 25 jahren selbständig und seither immer für mein tun und handeln selber verantwortlich. ich hab keine lohnfortzahlung im krankheitsfall, keine praxisausfallversicherung, eine verletzung, die mich zeitweilig arbeitsunfähig macht, bedeutet einen enormen wirtschaftlichen verlust für mich.
    aber wenn ich z.b. eine 3 1/2 stundentour nach schongau bei 40 grad (Kitzingen hat am letzten freitag zum zweiten mal den hitzerekord deutschlands aufgestellt) in kurzen hosen und ohne handschuhe fahre, weiß ich durchaus, was ich tue und warum. ich schau einfach, daß ich meine kerntemperatur in einem rahmen halte, indem ich angemessen reagieren kann. wenn ich überhitze, werde ich träge, reagiere in gefahrensituationen langsamer und möglicherweise zu langsam. ich kenne das risiko, und ich gehe es nicht unbedacht ein, sondern weil ich für mich persönlich das risiko, in voller montur und einer kerntemperatur von 39 grad zu fahren, höher einschätze. jeder weiß, wie man sich fühlt, wenn man fieber hat. ist nicht unbedingt der beste zustand für´s motorradfahren.
    und komm mir jetzt nicht mit klimamembranen. die funktionieren nur, wenn es draußen kälter ist als drinnen, was bei temperaturen über der normalen körpertemperatur wohl nicht mehr gegeben ist. da braucht´s fahrtwind auf der haut und sonst nichts.



    Sowas hatte ich neulich auch im Rettungswagen liegen, hat den Autofahrer aber nicht gestört, dass der Motorradfahrer das Risiko kennt :crazy:


    Ansonsten,selbst leben und leben lassen. Dass nicht jeder die Kurven gleich schnell fahren will/kann/ für sein Ego braucht, sollte glaube ich selbstverständlich sein. Verstehe da aber auch beide Seiten. Wenn man zügig fahren will, nervt es, solche vor sich zu haben. Wenn man selbst gemütlich ( oder für sich zügig) unterwegs ist, nerven Drängler. Biste Radfahrer nerven Autofahrer, biste Autofahrer, nerven Radfahrer....usw. usw.
    Sich im erfahrenen Alter aber noch über sowas aufzuregen, weiß auch nicht, wäre mir zu doof :whistling:

  • Vielleicht sollte noch darauf hingewiesen werden das es sich im besagten Video nicht um eine Gruppe langsam fahrender Motorräder handelt


    sondern das der erste hinter einem Auto fährt und sicher überholen würde wenn nicht ständig diese nervösen Drängler wären..........


    Steht zwar nicht geschrieben aber wenn ich zum Beispiel auf eine Gruppe auffahre die hinter Dosen festhängen gebe ich jedem einzeln der Reihe nach die Möglichkeit zu überholen


    man(n) muss sich halt eben etwas gedulden 8) so fährt für mich ein erfahrener Motorradfahrer und nicht wie diese Achtung jetzt komme ich Chaoten

  • Und da Wilfried mit seinen gefahrenen Motorradkilometern und den dabei gemachten Erfahrungen vielen von uns wohl weit voraus ist, geht er mit vermeintlichen Risiken sicherlich professioneller um als der eine oder andere hier im Forum. Kaiser Wilhelm hat mal gesagt: Viel Feind, viel Ehr.



    Ja und seit es das WWW und Foren gibt bin ich Testfahrer für Marc Marques :wand:

  • Ja und seit es das WWW und Foren gibt bin ich Testfahrer für Marc Marques :wand:[/quote]



    Na ja, der Marc heißt mit Nachnamen Marquez, und wenn das so wäre, kann ich nur stolz darauf sein, in so einem prominenten Forum dabei zu sein. Ist da noch eine Stelle frei? Ich würde auch mit Felgenputzen anfangen.
    Ich wünsche allen eine unfallfreie Saison.
    Siegfried

  • nun zieht euch doch mal nicht alle hoch....
    am ende fährt jeder wie er will, was wohl auch ganz gut so ist.


    ich bin manchen auch schon zu langsam gefahren, anderen widerum zu schnell, du defensif, zu offensiv..... tickt doch jeder anders.


    am end sind wir als mopedfahrer doch eine gemeinschaft, gibts halt hell und dunkelgraue schäfchen...


  • Den Punkt finde ich - ganz allgemein - gut aufgreifenswert, jedoch auch ziemlich indiskutabel.


    Es ist halt kein Schwarzweißdenken angebracht in diesem Punkt, da einem beim Ranrollen keiner erklärt, warum vorne nicht überholt wird.
    Traut sich der Einzelne nicht? Ist der vielleicht Guide und denkt soweit mit, dass er Platz sucht, der für alle seine Mitfahrer zum Überholen reicht?


    Egal, man weiß es nicht: ich würde jedenfalls einfach n kurzes Weilchen beobachten, ob die Gruppe Platz zum Springen lässt oder nicht. (also nicht wie ein "Achtung-jetzt-komme-ich-Chaot" sondern mit Bedacht!) Und wenn dies der Fall ist: in die Lücken stechen und vorbeiziehen.


    Für mich definiert sich eine große Erfahrung nicht dadurch, dass man gechillt nichts tut, sondern, dass man das, was man tut (egal, ob offensiv oder defensiv) mit Bedacht erledigt und nicht blind drauflosheizt.


    Sicher verkürzt sich dabei idR immer der Reaktionspielraum für unvorhersehbare Dinge - also erhöht sich die Gefahr zwangsläufig etwas - doch alles, was so zu den normalen Gefahren zählt (Gegenverkehr, ebenfalls überholen wollende, seltsame Linien fahrende...) kann man auch bei offensiverem Fahrstil gut einschätzen, wenn man Erfahrung hat.


    Doch das ist immer sehr relativ und immer am besten selbst aufm Bike einschätzbar, wenn man die physikalischen Gegebenheiten spürt, nicht nur den Kamerawinkel und und und...



    Wie rex: schon sagte: der eine fährt so, der andere so. Es gibt immer jmd, der schneller, aber jmd. der langsam fährt. Im Einzelnen etwas als unverantworlich o.ä. zu betiteln ist immer gefährlich.
    Da gabs doch z.b. auch diese Geschichte mit dem Kawasaki-Fahrer in Hamburg, der ohne Führerschein in ner 60-Zone mit 194 nach Abzügen erwischt wurde.
    kurz zusammengefasst:
    Der Typ ist n Volldepp, da
    - keinen Lappen, dennoch gefahren
    - dann auch noch auffällig
    - und ohne Schutzkleidung
    - an der Stelle wird häufiger mal geblitzt.


    Die Leute kritisieren:
    - Regeln sind für alle da
    - viiiiiel zu gefährlich, so ein Verantwortungsloser Vollidiot
    - Die 60 sind da nicht ohne Grund erlaubt.
    usw.


    Wer die Stelle (B5 zwischen Lohbrügger Landstraße und Krusestraße) kennt, weiß:
    - da ist 60 erlaubt wegen dieser beiden Einmündungsbereiche und weil es sich "nicht lohnt" das Tempo des Verkehrsmobs zu erhöhen.
    - Zwischen den Gefahrenstellen liegen 1,2 km und n paar zerquetschte.
    - dazwischen Bäume rechts und links, keine direkten Anlieger, keine Zufahrten, Einmündungen o.ä.
    - 2 Fahrstreifen je Richtung, also sowieso ordentlich Platz!
    - mit dem richtigen Moped alles kein Problem! Genug Zeit und Platz, um "gefahrlos" auf über 200 zu beschleunigen und wieder abzubremsne.


    Klar ist:
    - der Typ war auf diesen 1,2 km zu schnell. Was davor und danach war, weiß keiner. Aber das, was man weiß, war in Sachen Sicherheit nicht dramatisch. Abgesehen davon, dass ne Fahrt bei 200 generell gefährlicher ist, als eine bei 60. (abzüglich des Einschlaffaktors :D)


    Anzunehmen ist:
    - dass der Typ auch sonst krank unterwegs war, da ihm ja schon n langes Fahrverbot egal war.


    Und obwohl Letzeres nur anzunehmen ist, stürzt sich der Pöbel auf ihn, teilt sein Blitzerfoto (welches die Polizei kranker Weise veröffentlicht hat und die Mopo sofort mit dem Titel "Da ist der kranke Raser" veröffentlicht hat) überall und liebt es, herumzuhacken.
    Und überall liest man den selben verachtenden Scheiß!
    Das Volk liebt es, auf andere einzudreschen. Ich finde es traurig, dass unsere Gesellschaft das so liebt.
    Und wenn man dann mal erklärt, wie die Sachlage ist, dass man (ich fasse zusammen) nur weiß, dass
    - an einer Stelle zu schnell war, was aber nicht besonders gefährlich war...
    - ohne Lappen unterwegs war...
    dann rasten direkt alle aus, man würde etwas schönreden. SO EIN KÄSE! Effektiv 134 km/h überm Limit sind kein Pappenstiel und ein dramatischer Regelverstoß.
    Ich bin auch nicht dafür, dass jeder jetzt selber entscheiden dürfen soll, was okay ist und was nicht. Aber wir alle wissen doch, dass nicht jedes Schild seinen guten hat. Und sofern man von irgendwo weiß, dass es unbegründet ist und man sich sicher darüberhinwegsetzen kann, dann macht das der eine oder andere von uns auch mal.


    Vielleicht nicht mit 134 km/h überm Limit, aber vielleicht auch doch? (an die Hamburger: Wilhemsburger Reichstraße, Deich-Strecke zum Zolli, Umgehung Finkenwerder - alles Strecken, auf denen 60 erlaubt sind, wo aber regelmäßig schneller gefahren wird. Moped-Wohlfühltempo jeweils um die 100-120. Je nach Verkehrsaufkommen und genauem Streckenabschnitt auch mal ein Sprint auf 200 möglich. (okay, mit der XJ6 mühsam *G* die schaffts vielleicht auf 170)


    Beispiel Umgehung Finkenwerder:
    Unser ehemaliges Forumsmitglied XXXXXXX (ich nenne mal lieber keinen Namen) wurde dort mal von 2 zivilen Motorradstreifen verfolgt. Im Internet gabs das Video mitsamt Polizeifunkkommentaren. Er fuhr auch knapp 200 bei erlaubten 60, nachweisen konnten sie ihm 170. Kommentare der Polizisten: "der fährt echt gut!" Keineswegs: "der ist ja wahnsinnig" oder so. Klar mussten sie ihn stoppen. Aber insgeheim hatten die Moped-Polizisten selber Spaß. :-)


    Und Gefahren?
    Wildtiere, wenig Platz für Fehler, am Ende ein paar Gullideckel, die man aber kennt.



    Und auch er hat überall im Internet Hohn und Spott und Beschimpfungen geerntet. Aus völlig anderen Gründen hab ich es ihm zwar auch gegönnt, aber dennoch finde ich es ungeheuerlich, wie bedeppert die Massen auf sowas reagieren. Er ist doch nicht am Einschulungstag mit 100 Sachen an am Straßenrand zusammengequetsche Schulkinderhorden vorbei gefahren. Oder hat beim Überholen den Gegenverkehr ins Bankett gezwungen.... bei sowas könnt ich die Aufregung ja verstehen. Aber bei simplen Tempoverstößen ohne Gefahr? An Stellen, wo selbst Einsatzfahrzeuge brettern, was das Zeug hält und es daher gar nicht zu gefährlich sein kann? (weil auch Einsatzfahrzeuge kein unnötig hohes Risiko eingehen!)

  • Ich möchte hier auch mal zwei Sätze verlieren! Ich habe Winfried beim letzten forumtreffen im Thüringer Wald kennen gelernt, und habe ich auch Vanessa, seine Tochter, kennen gelernt. Wohl bemerkt, sie ist ganz freiwillig mit gekommen. Äh, ich glaube, sie fährt wohl gute 12 Jahre mit ihm. Als wir am Samstag am Mittagstisch saßen, fragte Winfried Vanessa, ob alles o.k. wäre. Mit einem fast gelangweilten JA beantwortete sie diese Frage. Was man jetzt dazu wissen muss, ist die Tatsache, dass Winfried unser guide war und vorne gut unterwegs war. Was glaubt ihr, war das Thema abends beim grillen? Einige, und nicht alle, kritisierten seinen forschen ritt. Freunde, Vanessa hat sich fast dabei gelangweilt! Und vor abbiegungen hat Winfried gewartet. Es wurde nicht kritisiert, dass er gerade wegen seiner Tochter zu schnell wäre. Winfried, weil er vorne weg fuhr, und der Rest der Truppe hatten zu 99% trotzdem Spaß, dort zu fahren. Ach ja: die strecken im Thüringer Wald kennt Winfried auch wie seine eigene westentasche! Ich würde wieder mit Winfried als guide fahren! Die meisten kennen das motorradleben von ihm gar nicht, dennoch hacken die meisten auf ihn ein. Da haut einer seine Meinung raus und der mop folgt und schließt sich an! BILD dir deine Meinung! :wink:

  • ... BILD dir deine Meinung! :wink:

    :thumbup:


    ... so ist das in der neuen digitalen Welt. - Man kennt sich und kennt sich auch nicht.


    Ich bin da eher der Meinung man sollte erstmal eine gemeinsame Ausfahrt machen.


    Daher akzeptiere ich zum Beispiel nur Freundschaftsanfragen von Leuten mit denen ich ein paar Kilometer gefahren und ggf. ein Bier oder Kaffee getrunken habe.


    :wink: