Fahrtechnik

  • Hallo ihr Lieben


    Auch ich wache gerade wieder aus dem Winterschlaf auf :-)


    Und komme mit der ersten Frage zur neuen Saison:






    Ich befasse mich zur Zeit als Anfänger verstärkt mit der optimalen Kurventechnik. Ich schaue dazu sämtliche (Lehr-)Youtube-Videos.


    Die Theorie mit der Ideallinie ist mir klar. In den Videos, die ich derzeit verstärkt schaue, geht es um Legen oder Drücken, Vorder- oder Hinterradbremse nutzen in engen Kurven, wann an welchem Punkt beschleunigen. Allerdings interessiert mich nun im Besonderen eure Erfahrung mit unserer XJ6, da ja in den Videos immer wieder betont wird, dass es je nach Motorrad Abweichungen gibt, und hier jeder SEIN Motorrad kennen lernen muss. Und ich sehe nun hier unter Gleichgesinnten die Chance, Tips zu unserer XJ6 zu bekommen.


    Wie verhält sie sich wie bei welcher Geschwindigkeit in welcher Kurve? Mir ist bewusst, dass trotz gleichem Motorrad Abweichungen bestehen je nach Konstitution des Fahrers, Einstellung des "Härtegrades", ect.


    Trotzdem würde ich mich über Erfahrungen und Tips von Fahrern des selben Motorrads interessieren, falls möglich.


    Ich stell den selben Text auch in "unser Forum".




    Vielen lieben Dank! :beer:

  • ich fahr eine alte, hochbeinige suzuki freewind, bin 5 jahre die xj6 gefahren, und hab diese vor zwei jahren gegen eine mt09 tracer getauscht. grundsätzlich seh ich da keine erwähnenswerten unterschiede in der kurvenfahrt. je mehr leistung, desto vorsichtiger muß man halt das gas am scheitelpunkt aufziehen, aber das trifft eher auf die mt als auf die xj6 zu, die xj6 kann man bei trockenen straßen eigentlich voll belasten, ohne daß das hinterrad durchgeht. ansonsten lernt man am meisten, wenn man mit leuten fährt, die´s können und versucht, sich nicht abhängen zu lassen.

  • Was auch noch bei der Xj6 Hilfreich ist wie du bestimmt im Fourm eventuell gelesen hast ist der richtige Reifen! Wie ich vom Dunlop Road Smart umgestiegen bin auf den Michelin Pilot Road 2 waren die unteschiede schon zu merken! Wobei der Dunlop noch der bessere Reifen bei der Werksauslieferung war!
    Eventuell hast du die möglichtkeit vll hier mit ein paar aus Forum eine Tour zu drehen und die dir dann die richtige Linie zeigen wo du fahren sollst ? und hier gilt natürlich auch erst langsam anfange nicht hetzten lassen und Übung macht den Meister!


    Lernen tust du am allerwenigsten davon wenn du hinterher hecheln musst und mit dem Motorrad nur noch kämpfst und unbedingt dranbleiben willst, da kommt bestimmt nichts gscheids dabei raus! Da kommen dann so Sachen raus wie die andere Farbanhälfte mitnutzen und so Geschichten weil man da eventuell bisschen schneller ist um hinterher zu kommen!

  • ansonsten lernt man am meisten, wenn man mit leuten fährt, die´s können und versucht, sich nicht abhängen zu lassen.


    Alle Jahre wieder...


    - Hinterherfahren und Abschauen ist sich gut und hilfreich
    - nicht abhängen lassen kann zu Verlust von Leben und Material führen.



    Machen wir doch folgenden Kompromiss.
    Suche Dir einen gewogenen erfahrenen Kollegen, bitte ihn, Dir mit einem Speed vorauszufahren, bei dem Du sicher dran bleiben kannst. Dann sollte es gut gehen. Im zweiten Teil, fährst Du selbst voraus und lässt Dir zu Deinem Kurvenverhalten Feedback geben.


    Und dann wäre ja da auch och die diversen Anbieter, die so etwas professionell anbieten.


    Ansonsten ist die XJ ein gutmütiges Schätzchen, dass sich in Kurven gut und berechenbar verhält, wenn man es nicht übertreibt. Also nichts besonders zu beachten. Lasse Dir Zeit. Nach jeder Kurve die Du fährst, wirst Du besser. Oder: "Übung macht den Meister" - Reifen: Falls Du noch die BT21 drauf hast, dann runter damit. Die sind zum Lernen alles andere als hilfreich...

  • Hallo Scully, ich bin ebenfalls noch ein Greenhorn. Die Videos haben mir schon sehr viel Wissen vermittelt.
    Ein Tipp ist von mir, bei einer Tour durch den schönen Schwarzwald zusammen mit Rex und Rinilein, Jubro mitzufahren.
    Sie nehmen Rücksicht und Du lernst Kurven fahren. Wichtig ist üben, üben und nochmals üben.
    Wenn Du Dich an die Tipps vom Video hälst evtl. noch ein Fahrsicherheits-Training machts, klappt es bestimmt.
    Dann kennst Du auch Deine Maschine besser. Schau mal unter Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR) nach. Dort sind die Übungsplätze und die Termine verlinkt.
    Ich mach wieder am 01.05. in Zimmern o.R. eins.

    Unterwegs mit drei Zylindern und 850 ccm. :clap:

    (Wer Rechtschreibfehler in meinen Posts findet, der darf diese behalten.)

  • wird bei uns eigentlich immer so gehandhabt. daß sich leute, die noch etwas unsicher sind, einen suchen, der sauber vorausfährt. Natürlich nicht auf teufel komm raus, der vorausfahrende weiß ja, daß er einen anfänger im schlepptau hat. aber man kann sich so sehr viel abschauen, was linienwahl, kurvengeschwindigkeit und mögliche schräglage betrifft. wenn´s dem hinteren zu schnell ist, fährt er halt langsamer, der vorausfahrende merkt das schon und wartet. Natürlich macht man das nicht mit totalen anfängern. die ihr motorrad noch nicht grundsätzlich beherrschen. ich bin auch erstmal ein jahr lang alleine gefahren, bis ich mich nach gruppen umgeschaut hab, bei denen ich mitfahren konnte.
    die basics sollte man schon beherrschen: kurven immer von der gegenseite anfahren, als rechtskurven von links in der eigenen fahrspur und linkskurven vom rechten äußeren rand, gebremst und runtergeschaltet wird vor der kurve, ab dem scheitelpunkt wird das gas aufgezogen usw. sowas kann man sich anhand von videos und übungsbüchern reinziehen.
    danach geht´s dann irgendwie darum erfahrungen zu sammeln und den inneren schweinehund zu überwinden, und da ist einer, der rücksichtsvoll vorausfährt, gold wert. man sieht, wenn der bremst, welche geschwindigkeit er am kurveneingang hat, welche schräglage usw. und kann sich dann voll auf´s fahren konzentrieren ohne selber navigieren zu müssen.

  • Ich muss da Winfried schon recht geben: Kein Video, kein Theorieunterricht, und keine noch so gut gemeinten Tipps bringen einem so viel, wie das "abkupfern" beim Fahren hinter einem, der es kann. Das der einen Anfänger natürlich mit seiner Fahrweise nicht unnötig ins Grab bringen will, na, davon wollen wir doch wohl alle mal ausgehen.
    Das selbe Prinzip läuft ja auch auf den Kurventrainingsveranstaltungen: Da fährt jeder mal abwechselnd hinter dem Profi, unter anderem, um sich da was abzuschauen.
    Siegfried

  • Was auch viel bringt, ist selber videos machen. da sieht man dann ganz genau, wo man sich verbessern kann. so eine videoaufnahme mit am motorrad fixierter kamera ist unbestechlich. da sieht man z.b. wie man kurven schneidet, was einem selber beim fahren u.u. gar nicht auffällt, sieht man, daß in manchen kurven viel mehr schräglage möglich wäre, obwohl man sich beim fahren schon am limit fühlt usw.

  • Vielen herzlichen Dank erst ein Mal für die vielen ausführlichen und hilfreichen Antworten!


    Die Basics habe ich intus. In der Theorie, und auch in der letzten Saison fleißig geübt. Auch das Fahren mit erfahrenen Fahrern, mit der Bitte, mich deren LInien nachfahren zu lassen und hinterher Feedback zu erhalten. Teilweise waren wir sogar per Sprecheinrichtung miteinander verbunden, so dass ich direkte "Anweisungen" und Verbesserungsvorschläge während der Fahrt erhielt.


    Was mir jetzt aber fehlt, und das ist der Punkt, an dem ich jetzt ganz alleine weiter feilen muss und möchte, dass ja die Motorräder der bisherigen MItfahrer völlig anders im Handeln und Reagieren sind. Da bin ich jetzt an einem Punkt, wo ich sehr wohl deren Ideallinien mit deren Idealgeschwindigkeit nachfahren kann. Aber ich muss jetzt wissen, was meine XJ kann und was ich demnach mit ihr tun und erreichen kann.


    Ich weiss, ausprobieren. Aber mir hilft es einfach, die Theorie zu hören von erfahrenen XJ Fahrern, was möglich ist, und was kritisch werden könnte. Und das möchte ich nun diese Saison speziell umsetzen und üben.


    Ja, der Tip ist Gold wert, mit XJ Fahrern ein paar Übungsrunden zu fahren... Das wäre spitze! 8o

  • Üben ist das A und O.
    Ansonsten ist die XJ wirklich gutmütig.
    Nur zu hart auf der Bremse darfst du nicht Zuviel erwarten.
    Da gerät sie gegen andere moppeds ins Hintertreffen. Zumindest völlig ori.
    Dürfte ich selbst erleben als ich meine hausstrecke mit der Xj genauso fahren wollte wie mit meiner R 1 mit stahlflex.
    Aber beim runden Fahrstil ist die Xj gut fahrbar
    Vg

  • bitte!! ja das kann sie und noch mehr ^^ das Video war ja schon im Dezember also bei nicht optimalen Bedingungen! ;)

  • [video]youtube.com/watch?v=QPd_0a3rAo8[/video]
    eigentlich liegen der xj6 eher die kleinen straßen und die kleinen kurvenradien. die schräglagenfreiheit ist ordentlich, durch die schmalen reifen brauchst du weniger schräglage als mit 180er oder 190er hinterreifen. ab 02:20 (craintal - frauental) fahr ich die reifen bis zur kante, aber auch da haben die rasten noch luft zum boden. auf solche strecken kann die kleine xj6 mit stärkeren maschinen durchaus mithalten.


    dieselben kurven bei craintal ein jahr später mit der mt09
    [video]youtube.com/watch?v=TESfJ9GGSBU[/video]
    ich bin zwar auch kaum schneller, brauche aber deutlich mehr schräglage in den kurven.

  • ich hab letztes Jahr ein Fahrsicherheitstraining gemacht, bei einem Fahrlehrer mit über 40 Jahren Motorrad-Erfahrung, auf einem Gelände der Polizei.


    Der hat uns zwar ganz schön "rumgehetzt", allerdings hab ich da gesehen, was überhaupt möglich ist, wenn man es übt und irgendwann beherrscht. Wobei wir auch Basics gemacht, wie z. B. den Schwerpunkt der Maschine zu finden, das geht allerding nur zu zweit. Einer steht helfend dabei, wenn die Maschine zu kippen anfängt und Du darst Sie nur mit einem Finger festhalten und musst versuchen, einmal komplett um die Maschine zu gehen und diese immer wieder an frei wählbaren Punkten mit einem Finger festzuhalten.


    Was mich wirklich Überwindung gekostet hatte, war, bewusst voll in die Eisen zu steigen, bis das [lexicon]ABS[/lexicon] rattert. Vor allem, den Bremspunkt zu finden, wo Du dann voll durchziehen kannst, ist nicht einfach. Ich durfte dann auch mal mit einer Maschine ohne [lexicon]ABS[/lexicon] bremsen, ist schon heftig, wenn auf einmal völlig unerwartet der "Arsch" hochkommt.


    Das mit anderen fahren hat mir auch was gebracht, war letztes Jahr bei der Schwarzwald-Tour in der langsamen Gruppe und konnte hier ausgiebig das drücken durch Kurven üben, ca. 300km am Stück; hat wahnsinnig viel gebracht. Allerdings solltest Du hier wissen, auf wenn Du Dich einlässt. Mit manchen würde ich das nicht nochmal machen, denn die sind mir bei erlaubten 120km/h mit mal locker 180km/h davongezogen X( X( X( . Dafür ist mir mein Schein dann doch zu wertvoll, um hier den "Depp" zu machen und noch mithalten zu müssen.


    Der Trainer im Fahrsicherheitstraining hat mir/uns den Tipp gegeben, sich immer wieder "ein Zettelchen" an den Tacho zu kleben, was man mal wieder üben sollte, wie z. B. den Blick über die Schulter beim abbiegen und das dann eine Tour lang bewusst machen und jedesmal sich etwas anderes vornehmen; hilft auch was.

  • Ich will dir ja nicht dreinreden, aber wieso übst du "drücken durch die kurven". beim drücken bleibst du selber relativ senkrecht sitzen und drückst das motorrad weit in schräglage, verschenkst somit mögliche kurvengeschwindigkeit, weil die reifen schneller an der kante sind. drücken macht eigentlich nur sinn, wenn es darum geht, auf kurzer distanz einen sehr schnellen richtungswechsel zu erzielen, also z.b. wenn man sehr schnell einem hindernis ausweichen will oder auf einer superengen einspurigen serpentinenstrecke (z.b. kaiserjagersteig, nordrampe vom stilfserjoch u.ä.). Im Schwarzwald kenn ich denke ich ziemlich alle engen serpentinenstrecken, aber die würd ich alle im "legen" fahren.

  • Genau das stehe ich jetzt, Winfried. Zu lernen, die engen Kurven im Legen zu fahren. Wie gelingt das mit der XJ6? Ist das eine eher leichte oder eher schwierigere Übung mit ihr?
    Ich schau übrigens schon zum xten Mal dein Video rauf und runter. Vielen Dank noch Mal!!!