Bayrischer Notarzt verurteilt

  • http://www.sueddeutsche.de/bay…-einsatz-faehrt-1.2337607


    Weil sich ein entgegenkommender PKW-Fahrer genötigt fühlte, wurde ein beyrischer notarzt zu 4500,-- strafe und 1/2 fahrverbot verurteilt. hier gibt´s ne petition für die aufhebung des urteils. der münchner gegeralstaatsanwalt interessiert sich schon für die sache: https://www.openpetition.de/pe…en-notarzt-alexander-hatz
    hatz war auf einem einsatz, bei dem ein kleinkind einen fremdkörper verschluckt hatte und zu ersticken drohte. wenn dieses urteil bestand hat, dürfen wir in zukunft länger auf den notarzt warten.

  • Auch wenn ich nicht die vollständige Situation kenne (Der NA dazf sich ja auch im Einsatz nicht alles erlauben) würde ich hier auf jeden Fall den Schutz des höherwertigen Rechtgutes vorne anstellen. Nötigung ist das eine, Leben retten was ganz anders. Klar kriegt er meine Stimme.

  • Ich habe davon schon im Radio gehört - ich tue mir schwer da eine Stellung einzunehmen: ich kenne die Strecke wo die zwei sich begegnet sind nicht, und ich war ja nicht dabei.
    Blaulicht und Martinshorn sind ja kein Freifahrschein um die Gegenspur einzufordern, obwohl man schon ein Arsch sein muss da als entgegenkommender kein Platz zu machen wenn man dazu die Möglichkeit hat. Wenn man ins Bankett fahren kann, hätte man also auch ausweichen können (nehme ich an). Ich bin mir aber nicht sicher ob das mit dem "sofort freie Bahn schaffen" für den Gegenverkehr auch gilt? Dieser Paragraf 38 ist halt ein Gummiparagraf.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass nur aufgrund der Aussagen des Klägers + Zeuge einen Strafbefehl ausgesprochen wird. Wird sowas normalerweise nicht ausführlicher untersucht? Die Höhe der Strafe von €4.500,- + halbes Jahr Fahrrad fahren finde ich auch sehr krass, wenn man bedenkt dass keiner zu Schaden gekommen ist.

    Es ist halt Aussage A gegen Aussage B.


    Die Medien sind Mal wieder sehr subjektiv in diesem Fall. Es wäre interessant, wenn Kläger (+ Zeuge) sich zu Wort melden würden, oder zu Wort kommen würden. Sie sind jetzt die Bösen, der Arzt der Gute. Auch wird stets wieder betont dass es um das Leben eines Kindes ging, und dann ist man heute in Deutschland eh schon voreingenommen.


    Ich werde die Petition jedenfalls (noch) nicht unterschreiben.

  • hab gestern in den nachrichten davon gehört & konnte nur verdutzt den Kopf schütteln!


    aus meiner Sicht, müsste der PKW-Fahrer verurteilt werden! weiß doch jeder normal denkende Verkehrsteilnehmer, dass man bei Blaulicht/Martinshorn Platz schafft, um dem Rettungsdienst den Weg frei zu machen, damit der schnellstmöglich an seinem Einsatzort eintreffen kann.


    Dann den Arzt noch zu verklagen find ich einfach krank! :thumbdown: Die Strafmaßhöhe find ich zusätzlich auch völlig unangemessen!


    Meine Stimme hat er!

  • ISt für mich ohne genaue Fakten schwer zu beurteilen, aber generell tendiere ich zu Hans Meinung.
    Ein Menschenleben ist schon ein sehr hohes Gut. Und wenn dann noch nicht mal großer Schaden entstanden ist.
    VG
    Stefan

  • leider alltag auf deutschen straßen... wer einmal ne blaulicht fahrt gefahren ist weiß das.. da steht man teilweiße mit überlandhorn/druckluft horn und led blitzern im kühler direkt hinter autos und die fahren einfach nicht auf seite bzw. einfach mal nen meter vor damit man vorbeikommt...


    viele wollen das blaulicht einfach nicht sehen oder geraten in eine art schockstarre, warum auch immer. vlt kommt da ja ein animalischer instinkt durch, für wildtiere ist blau ja eine warnfarbe die gefahr vermittelt :P


    meine unterschrift hat der gute man!

  • das sind halt die zwei möglichen verhaltensweisen bei gefahr:


    1. flucht oder 2. schockstarre


    anscheinend haben ein paar hunderttausendjahre evolution noch nicht ausgereicht, die zweite variation vom erdball zu tilgen. vielleicht tritt diese mutation aber auch immer wieder sporadisch auf.


    zum motorradfahren jedenfalls ist 2 gänzlich ungeeignet

  • Klarer Fall von unterstützen-für mich! 8)
    Leben retten muß Vorrang haben - was sonst? Wenn sich deswegen irgendein Pimpelhuber in seinem "Recht, die Strasse zu benützen" eingeschränkt fühlt, dann ist das angesichts des höherwertigen Gutes vernachlässigbar, meine ich?


    XJ Grüße


    Gilbert, the senior :-)

  • hans, das ist dünnes eis. klar gibt´s die amygdala noch, die sind für "alarm" zuständig, ohne daß die information vorher unsere bewußte wahrnehmung passieren mußte. stellt dann schlagartig den stoffwechsel auf "fluchtbereit, kampfbereit", adrenalin, blutdruck, herzfrequenz und atmung rauf, verdauungsapparat runter, aber dann kann die großhirnrinde schon in den handlungsablauf eingreifen, kampf, flucht oder schockstarre sind dann die möglichen handlungsweisen, wobei schockstarre eher ein ausbleiben einer handlungsentscheidung der großhirnrinde ist. typische opferstarre, häufig bei traumatisierten patienten, die von ihrer angst beherrscht werden, und im kampf um´s dasein nicht unbedingt von vorteil.

  • Meine stimme hat er schon lange, war lange genug bei der ffw dabei und hab selber mitgekriegt was es für arschlöcher da draußen gibt und meinen das der wo mit Blaulicht und martinshorn kommt nur wichtig macher sind. wenn die Idioten an der ampel stehen und sich keine Zentimeter bewegen weil die ampel rot und die einsatzfahreuge nicht weiter kommen. Da kannst du nur den kopf schütteln


    Das man platz macht wenn was mit sirene und Blaulicht kommt hab ich zuerst im Kindergarten gelernt weil hier kommt ja schon die ffw und zeigt wie man sich zu verhalten hat. Ich bin also schon mit meinem bobycar aus dem weg gefahren. Das ist eigentlich allgemein Bildung dazu brauch ich keine Fahrschule. Die das nicht wissen sofortiger führerschein entzug. Ich fahr bestimt auch nicht perfekt!


    Ich würde den Spieß umdrehen anzeige wegen behinderung eines einsatzfahreuges.


    Solche Idioten sind nämlich die ersten die schreien wenn bei ihnen selber der notarzt später oder zu spät kommt.

  • Schwierig das als Außenstehender zu beurteilen ... einerseits bin ich der Meinung das nichts über ein Menschenleben geht, ob dies allerdings die Gefährdung weiterer Menschenleben durch riskante Fahrweise rechtfertigt ist fraglich. Bei mir in meinem Heimatort gabs auch zeitweise die Order das RTWs und Notärzte nicht falsch herum durch Einbahnstraßen fahren dürfen.


    ... da ich also die genauen Hintergründe nicht kenne/nicht dabei war und ich der Meinung bin das die Entscheidungsträger in diesem Fall sehr wohl richtig abgewogen haben, unterschreibe ich auch die Petition nicht. Ich glaube es liegt nichts unserem Staat ferner, als Personen die Ihre Pflicht an der Allgemeinheit tun zu bestrafen.


    .... da lob ich mir doch die Evolutions-Theorie-Diskussion :thumbsup: Wobei ich hierbei nicht mehr an den angeborenen Fluchtreflex glaube ... Vielmehr scheint hier das McDonalds-Hormon den Körper vor einer möglichen Anstrengung zu warnen, weshalb es wieder vermehrt zur Schockstarre als zum Fluchtreflex kommt. Schließlich mussten wir früher unter Umständen 10 Kilometer für einen Apfel laufen, heute strecken wir die Hand aus dem Fenster um die prallgefüllte Burger-Tüte in Empfang zu nehmen. (Hier sollte sich dringend etwas ändern damit die Mitarbeiter von diversen Fastfood-Ketten die unter Umständen schwere Tüte direkt auf die Beifahrer-Seite legen!) :clap:

  • Man sollte sich immer mal in die Lage versetzen, wie es ist wenn man selbst auf schnelle Hilfe angewiesen ist. Und dass die Jungs 24/7 bei jeder Wetterlage ausrücken um Leben zu Retten. Es gibt da draussen verdammt viele die Blaulicht für ne schöne Umgebungsbeleuchtung halten und mehr nicht. Wo ist da das Problem einfach Platz zu machen auf beiden Fahrspuren. Ich glaub auch nicht dass bei dem "Vorfall" das Martinshorn zu überhören war. ;)


    Ich bin selbst seit Jahren bei der Feuerwehr und hab auch schon sehr interessante Situationen erleben dürfen.
    1. Anfahrt zu einem Großbrand nach Blitzschlag. Unklare Lage ob sich noch Personen in Gefahr befinden. Anfahrt war auf Sicht möglich (Einsatzort ca. 10 Km entfernt. Kann sich also jeder vorstellen was das heißt). Auf halber Strecke wirst dann noch von Gaffern überholt. obwohl man selbst schon 120Km/h auf dem Tacho hat.


    2. Absperrung einer Einsatzstelle bzw. Umleitung eingerichtet. Erst ne Diskussion mit einem Fahrzeugführer, weshalb er sage und schreibe 100-150m Umweg fahren muss. Und dan wird aus Uneinsichtigkeit einfach auf Gas gedrückt und durchgebrettert. Gott sei dank ist niemand zu Schaden gekommen.

  • Schwierig das als Außenstehender zu beurteilen ... einerseits bin ich der Meinung das nichts über ein Menschenleben geht, ob dies allerdings die Gefährdung weiterer Menschenleben durch riskante Fahrweise rechtfertigt ist fraglich.


    ... da ich also die genauen Hintergründe nicht kenne/nicht dabei war und ich der Meinung bin das die Entscheidungsträger in diesem Fall sehr wohl richtig abgewogen haben, unterschreibe ich auch die Petition nicht.

    So sehe ich das auch!

  • Was heißt schnell war ja schon ein bisschen her, und es kam ja von der Öffentlichkeit auch viel.
    Also hat eine Behörde doch mal schnell gearbeitet :D. Wie das geht wirft jetzt andere Fragen auf



    Faschingsscherz wars.leider keiner