Moped-Einsteiger MSS-XJ6

Moin allerseits,

hiermit stelle ich mich vor... Mein Name ist Martin und bin Jahrgang '82, wohne in Hamburg. Fahre Auto seitdem ich 18 bin und hab es als 16-Jähriger versäumt ( ), meinen angefangenen 125er-Lappen durch zu ziehen. Mittlerweile fahre ich mein absolutes Lieblingsauto, das man als Normalverdiener so untern Arsch kriegen kann und auf den Straßen noch relativ selten sieht - einen Audi A1 (90KW/S-Tronic) . Nichtsdestotrotz kribbelt's seit ner Woche in meinen Fingern und ich bin heiß darauf, meinen Motorradführerschein nachzuholen. Da ich ja nun schon 30 bin, wird's natürlich der unbeschränkte. Ich muss zugeben, dass ich noch nie ein richtiges Bike gefahren bin und hab auch großen Respekt davor. Aber da ich nicht zu dumm für Fahrrad war und ein gutes Gespür für Automotoren besitze, Physik auch einigermaßen einschätzen kann und allgemein ganz gut ohne große Probleme und unfallfrei durch's Leben gekommen bin (die meisten (!) negativen Begebenheiten entstehen m.E. aus eigener/n Dummheit/Fehler), traue ich mir das Motorradfahren zu und sehe es in erster Linie als Ausdruck von Freiheit. Ich fahr' natürlich auch gerne mal schnell, habe aber keine Ambitionen, den Rowdy auf der Straße zu machen. Da lasse ich lieber Vorsicht als Nachsicht walten.

Nachdem ich mir eine Fahrschule mit fairen Konditionen hier um die Ecke rausgesucht habe, geht es am Freitag dann mit der spezifischen Theorie los. Ich kann's kaum erwarten... Natürlich will ich den Lappen so schnell wie möglich fertig bekommen und keine unnötigen Stunden verplempern. Ich halte mich für geschickt genug, die Prüfung frühzeitig erfolgreich ablegen zu können und werde danach die ersten Fahrten auf eigene Faust eher slow angehen.
Natürlich fragt sich jetzt der ein oder andere, wie es kommt, dass ich gerade im XJ6-Forum vor mich hinsülze... die Antwort ist ganz einfach: Ich hab jetzt über eine Woche ewig viele Tests, Erfahrungsberichte etc. gelesen, mich einigermaßen schlau gemacht, was wichtig ist beim Motorradfahren, sowohl technisch als aus subjektiv. Und ich bin letzten Endes geradezu überzeugt davon, dass die XJ6 genau das richtige für mich sein wird. Ich bin mit Autos schon an die 260 km/h gefahren und empfand das schon nicht als spannend genug, um dabei auf den Komfort des entspannten Fahrens verzichten zu wollen... auf einem Motorrad mit seinen ungleich höheren Risiken kann ich mir das erst recht nicht angenehm vorstellen. So stand für mich die 600er-Klasse in ihrer Fahrleistung als vollkommen ausreichend schon mal fest. Dabei hat die XJ6 vom P/L-Verhältnis überzeugt. Außerdem ist sie die mit Abstand schönste Maschine in der Typenklasse, wenn man mich fragt.

Also bin ich heute an meinem arbeitsfreien Tag (selbstständig sein rocks! ) losgezogen und hab Bike-Händler abgeklappert. Zuerst bin ich hier zu so nem verrauchten Suzuki-Händler gegangen, weil ich wohl weiß, dass auch die Fahrschule mit ner GSR 600 üben wird. Der meinte aus freien Stücken, dass der die für 6500 Euro hergibt, obwohl sie wohl 8000 Euro Liste kostet. Hab mir das Moped genau angeschaut und sah gar nicht schlecht aus... 100 PS als Übungsbike klingt ordentlich. Der hat mir noch ein paar Prospekte in die Hand gedrückt und dann bin ich weiter nach Hittfeld/Seevetal zu einem von einem Arbeitskollegen empfohlenen Yamaha-Händler. Der Laden war sehr aufgeräumt und die hatten fast alle Yamaha-Modelle draußen als Vorführer da stehen. Die [lexicon]XJ6 Diversion F[/lexicon] sah auch dann noch am idealsten für mich geeignet aus... Innen drin hatten die dann noch eine neue stehen. Prompt wurde ich gefragt, ob mir geholfen werden kann und ich fing an, zu fragen, was die so kosten soll. Im Internet bieten die die mit 6990 Euro (Div F ABS!) an. Hin und her, letztlich will ich das Ding finanzieren... Da ging dann plötzlich doch nicht mehr so viel so easy und auch die Yamaha-Sonderaktionen würden nur auf Listenpreis gehen. Naja... letztlich hab ich's so hinbekommen, dass die 0%-Finanzierung auf die 6990 Euro gemacht wird und ich Sturzpads umsonst ontop kriege. Bei 2000 Euro Anzahlung würde ich auf 3 Jahre knapp 150 monatlich inkl. Restschuldversicherung blechen. Das ist ok, denk ich mal... (oder? ) Die Kreditanfrage bei der Santander ist nach Einreichung der BWA positiv verlaufen und ich müsste nun nur noch demnächst antanzen, unterschreiben und die Anzahlung aufn Tisch legen. Dann hätte ich eine eigene [lexicon]XJ6 Diversion F[/lexicon] [lexicon]ABS[/lexicon] in Midnight Black! Bei den Gebrauchtpreisen tendiere ich schon zu einer neuen, weil ich dann wenigstens weiß, was damit angestellt wurde, wenn doch mal irgendwas nicht so rund läuft, was man bei gebraucht eben nie weiß.

Wenn alles glatt läuft, dann sitze ich in vier Wochen auf meinen eigenen zwei motorisierten Rädern ohne Fahrschulweste und Aufpasser am Arsch/vor mir und kann noch ein paar Gutwetter-Tage genießen, bevor mich der Winter dann wieder erstmal in meinen Audi verbannt. Ab jetzt werde ich öfter mal hier reinschauen, mich informieren, hoffentlich auch mal was antworten können und dann hoffentlich auf Dauer als gutes Mitglied der Community beweisen.

Einen schönen Abend euch allen und danke für Deine Geduld beim Lesen meines ersten Freds hier!

Grüße! Martin

Danke fürs viele Feedback!

Ich kann die Einwände nachvollziehen. Wie gesagt, ich gehe da mit großem Respekt an das Ganze. Ziel ist die Beherrschung der Maschine... mein Arbeitskollege hat ne FZ1 Fazer und als ich darauf gesessen habe, war das schon nen Stück größer und schwerer als die XJ6 heute. Hab mich raufgesetzt und sofort wohl gefühlt... Die Unterstellung, dass ich keine Emotion verbinden könne, kann ich verstehen. Andererseits bin ich auch so weit Bauchmensch, dass ich bisher damit immer gut 'gefahren' bin. So wie ich es bisher überall lesen konnte, ist dieses Motorrad ideal was Fahreigenschaften angeht und die einzige Typenalternative wäre höchstens ne Touringenduro, die ich dann aber nie so fordern würde wie wofür sie geschaffen wurde. Ich will vor allem meinen Arbeitsweg so oft wie das Wetter zulässt übern kurvenreichen Deich durchs schnelle Industriegebiet auf die Autobahn durch den Elbtunnel und in die City fahren. Im Sommer vielleicht auch mal ins asphaltierte Ausland. Soweit ich das verstanden habe, eignet sich dieses Modell für sowas hervorragend. Eben ein Allrounder, nicht zu sportlich, nicht zu 'langweilig'... Motorradfahren ist im Grunde nur aus dem Blickpunkt verschwunden, weil ich immer andere Wünsche und Sorgen hatte. Das lichtet sich und nach meinen Kindheitserfahrungen 3x Motocross fahren, will ich jetzt unbedingt erwachsen Moped cruisen! Wie gesagt: Ich fühl mich pudelwohl auf der Maschine, der Charakter des Motors soll berechenbar sein... Was kann ich schon falsch machen? Außerdem wiegt der Kredit nicht so schwer.... voraussichtlich werde ich den eh vorzeitig abgetragen haben. Ich war einfach nie jemand, der etwas gebraucht gekauft hat... oft schlechte Erfahrungen gemacht, das ist mir zuviel Geld, das ich im Moment auch nicht auf einen Schlag hergeben könnte.